Haben Sie schon einmal einen Rauhfußkauz gehört? Auch nicht? Dabei ist sein Balzgesang im dämmrigen, nebligen Bergwald eine der eindrucksvollsten Naturerscheinungen, die der Harz zu bieten hat. Hier, vor unserer Haustür, liegt eines der bedeutendsten Brutgebiete des seltenen Kauzes in Norddeutschland.
Als Brutvogel erwähnt wurde er im 19. Jahrhundert, aus der Zeit der Jahrhundertwende sind Abschüsse bekannt, sonst wusste man wenig, bis in den 1950er Jahren das Interesse zunahm, die Zahl der Käuze aber nicht. Dies geschah erst nach dem Novembersturm 1972, als große Windwurfflächen zurückblieben. Dort fanden Kleinsäuger Lebensraum und damit die Rauhfußkäuze ein größeres Nahrungsangebot. Was nun fehlte, waren Höhlen zum Brüten. Von Artenschützern wurden großflächig Nistkästen angebracht und von den Käuzen auch bereitwillig angenommen.
Herr Dr. Ortwin Schwerdtfeger aus Osterode/Harz, den wir als Referenten für den Wintervortrag gewinnen konnten, war von Anfang an maßgeblich beteiligt an den Artenschutzmaßnahmen und dem seit gut 30 Jahren laufenden begleitenden Forschungsprojekt. Viele Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zeugen davon. Dabei ist er ein Kauzexperte, der seine "Räuze" nicht nur zählt und in Statistiken unterbringt – er kennt sie persönlich! Kein Wunder: Über Jahrzehnte hat er Nistkästen kontrolliert, Käuze beringt, ihr weiteres Schicksal verfolgt und aufgezeichnet.
In seinem Film "Faszination Rauhfußkauz – Einblicke in sein heimliches Leben" zeigt er uns die Rauhfußkäuze vom Frühjahr bis in den Herbst; fast alle Verhaltensweisen dieser noch wenig bekannten Eulenart sind zu sehen.
Ergänzend wird er uns von seinen Erfahrungen und Erlebnissen mit diesen Eulen berichten, auch ihre Bedeutung als Indikatorart für die ökologische Umgestaltung der Wälder aufzeigen und uns dabei sicher viel Vergnügen bereiten!
Der Eintritt ist für jeden frei – wir bitten aber um eine Spende für die Arbeit des NABU Harzvorland. Der NABU wird seinen gut sortierten Büchertisch dabei haben.