Beim traditionellen *Birdwatch" verfolgten Interessierte in 31 Ländern Europas zur gleichen Zeit den Höhepunkt des Vogelzugs in den Süden. Über Deutschland wurden von den Hobbyornithologen bei rund 100 Veranstaltungen 189 verschiedene Vogelarten registriert, darunter etliche Raritäten wie der in Nordamerika beheimatete Grasläufer, Mornellregenpfeifer, Zwergschnepfen und Ohrenlerchen. Am häufigsten war diesmal der Kranich zu sehen (26.176 Vögel), gefolgt vom Star (17.291) und der Saatgans (15.027). Während der Kiebitz bei uns als Brutvogel inzwischen sehr selten geworden ist, ließen sich auf den Zugwegen über Deutschland immerhin 13.248 der hübschen Wiesenvögel beobachten - das reichte für Platz vier.
Der NABU möchte mit dieser Aktion am ersten Oktoberwochenende auch auf die Bedrohung vieler Zugvögel hinweisen. Wer einmal der Faszination erlegen ist, die wandernden Tiere aus nächster Nähe erleben zu können, der hat auch ein offenes Ohr für ihre Bedürfnisse und lernt so die Gefahren kennen, denen Zugvögel auf ihrer langen Reise ausgesetzt sind", erläutert NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow die Hintergründe der jährlichen Zählungen. Auch wenn nur ein Bruchteil aller Zugvögel erfasst werde, ergebe sich doch immer wieder ein interessantes Bild über das Zuggeschehen vieler Vogelarten, so der NABU. Die bundesweiten Ergebnisse des Beobachtungs-Wochenendes sind ab sofort im Internet unter www.NABU.de zu finden.
Im vergangenen Jahr beobachten die Vogelkundler 160.000 Zugvögel und insgesamt 175 Arten.