Der NABU appelliert an die Verbraucher, nicht nur für Kaffee, Bananen oder Blumen aus Afrika, Asien oder Lateinamerika faire Preise zu zahlen, sondern auch für die heimischen Streuobstbewirtschafter. So bedeute z.B. bei Apfelsaft eine Steigerung um 12 Cent pro Liter eine Erhöhung der Erzeugerpreise um acht bis neun Euro je Doppelzentner. Das schaffe für die deutschen Streuobstbauern eine wirtschaftliche Existenzgrundlage und erhalte damit das Ökosystem Streuobstwiese, für das Deutschland internationale Verantwortung besitze.
Der NABU kalkuliert für die Landwirte mit einem Stundensatz von 20 Euro. *Damit liegen wir am unteren Rand dessen, was für die Pflege der Streuobstbestände vertretbar ist. Dafür halten die Streuobsterzeuger gerne die Mindestkriterien im Streuobstbau ein: 100 Prozent Hochstamm-Obstbäume und kein Einsatz synthetischer Düngemittel und Pestizide", betonte Rösler. Die Preise für Mostobst lagen in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig zwischen vier und zehn Euro pro Doppelzentner - nur am Bodensee waren sie immer etwas höher. 2007 liegen die Preise in Deutschland aufgrund der stärkeren Nachfrage aus Mittelosteuropa bei 13 bis 18 Euro pro Doppelzentner. *Das ist eine große Chance für die Keltereien. Wenn sie den Apfelsaft wie angekündigt deutlich teurer verkaufen, sollten sie 2008 die Auszahlungspreise auf 20 Euro steigern. Ansonsten laufen sie Gefahr, dass in den kommenden Jahren immer weniger Streuobstwiesen gepflegt und nachgepflanzt werden, die Rohware ausgeht und die Preise noch stärker steigen", warnte Rösler.
Für die Verbraucher wirkt sich eine Erhöhung der Erzeugerpreise vergleichsweise gering aus. Bei einem Auszahlungspreis von 20 Euro pro Doppelzentner entfallen auf die Erzeuger rund 27 Cent pro Liter Streuobstsaft. Das ist weniger als eine Fünftel des Endproduktes, welches dann rund 1,40 bis 1,50 Euro pro Liter kosten würde.