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NABU fordert grundlegende Reform der Agrarpolitik

Agrarpolitik / Internationale Grüne Woche / Tschimpke: Milliarden aus Brüssel anders verteilen

(lifePR) (Berlin, )
Mit Blick auf die Internationale Grüne Woche in Berlin hat der NABU die Bundesregierung zu einer grundlegenden Reform der Agrarpolitik aufgefordert. *Angesichts der deutlich gestiegenen Preise für Agrarrohstoffe sowie der zunehmenden Aufgaben im Umwelt- und Klimaschutz müssen die milliardenschweren Agrargelder aus Brüssel unbedingt neu ausgerichtet werden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die Landwirtschaft dürfe in Zukunft nur noch Anspruch auf finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie einen konkreten Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leiste. Der aktuelle Intensivierungsschub infolge des Bioenergie-Booms und der Preisentwicklung führe zu einem erheblichen Verlust an biologischer Vielfalt. Daher müsse sich Bundesminister Seehofer im Rahmen der EU-Agrarverhandlungen dafür einsetzen, dass die ländliche Entwicklung mit effizienten und finanzstarken Agrarumweltprogrammen ausgestattet und alle Direktzahlungen an anspruchsvolle Umweltstandards gekoppelt würden.

Nach Auffassung des NABU gibt es keine Alternative zu einer Neuausrichtung der Agrarpolitik. Der Klimawandel, das Artensterben und der soziale Strukturwandel würden neue und umfangreiche Aufgaben für den ländlichen Raum mit sich bringen. Deshalb sei eine deutliche Umschichtung von Agrargeldern in die ländliche Entwicklung, wie sie von der EU-Kommission vorgeschlagen wurde, gesellschaftlich die einzig vertretbare Lösung. Ferner müsse Minister Seehofer ökologische Mindeststandards beim Anbau von Energiepflanzen einführen, damit die boomende Produktion nicht zu Lasten von Natur und Umwelt erfolge.

Mit Blick auf das aktuell verhandelte Gentechnikgesetz forderte der NABU Seehofer auf, eine Abstandsregelung von Genäckern zu Schutzgebieten mit einer Mindestdistanz von 1000 Metern sowie einen wirksamen Schutz für Imker zu erlassen. Zudem müsse Seehofer das Anbauverbot für Genmais verlängern, bis alle Zweifel an dessen Sicherheit ausgeräumt seien. *Wenn es in den kommenden Monaten nicht gelingt, die Agrarpolitik auf eine zukunftsfähigere und naturverträgliche Basis zu stellen, ist ein zunehmender Verlust an Vielfalt in der Kulturlandschaft zu befürchten", so Tschimpke weiter.
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