*Mit denselben Behauptungen, mit denen im letzten Jahrhundert die Ausrottung heute hoch bedrohter Arten wie Fischotteroder Fischadler propagiert wurde, wenden sich die Interessenverbände der Fischerei nun gegen den Kormoran", betonte Miller. Der Aal als *Brotfisch" der deutschen Binnenfischer gehe seit langem im Bestand vor allem durch den Gewässerausbau sowie das Abfischen der Jungtiere (*Glasaale") bereits vor der Küste zurück. Nach Untersuchungen aus Schleswig-Holstein macht der Aal weniger als zwei Prozent der Kormorannahrung aus. *Meist sind es wirtschaftlich uninteressante Massenfischarten wie zum Beispiel Barbe, Rotauge und Rotfeder, die auf dem Speisezettel von Kormoranen stehen", so Miller.
Schäden durch Kormorane treten immer nur punktuell und vor allem an künstlichen, naturfernen und mit hoher Fischdichte besetzten Fischteichen auf. Sie sind nach Ansicht des NABU nur durch passive Abwehr- und intelligente Managementmaßnahmen zu lösen und rechtfertigen keineswegs ein flächiges Eingreifen in die Bestände des Kormorans. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, unter anderem in Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben eindeutig belegt, dass in natürlichen Gewässern (große Binnenseen, Flüsse, Küstengewässer), wo sich die weitaus meisten Kormorane aufhalten und Nahrung suchen, keine nennenswerten, geschweige denn erheblichen Schäden für die Fischereiwirtschaft oder das Ökosystem auftreten.