"Der Westkaukasus ist eines der bedeutendsten Biodiversitätszentren der Erde und Lebensraum der letzten Bergwisente Europas. Für 16 Tage Olympische Winterspiele soll wertvolle Natur unwiderruflich zerstört werden“, kritisierte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Auf Teile der Bevölkerung von Sotschi und betroffene Bergdörfer werde erheblicher Druck ausgeübt, Grundstücke und Wohnhäuser den Bedürfnissen der Olympiaplanung unterzuordnen. Demokratische Entscheidungsstrukturen seien dabei, ähnlich wie bei der Beeinträchtigung der natürlichen Ressourcen, nicht zu beobachten.
Der NABU, der maßgeblich an der Ausweisung des Staatlichen Kaukasischen Biosphärenschutzgebietes als Weltnaturerbe beteiligt war, lehnt wie seine lokalen Partner (Ökologische Wacht im Nordkaukasus, Adygeische Vertretung der Internationalen Sozial-Ökologischen Union und die Maikoper Vertretung der Russischen Gesellschaft für Naturschutz) die Olympischen Spiele im Kaukasus ab. Bei den vergangenen Winterspielen im italienischen Turin habe sich das Komitee verpflichtet, bei der Auswahl der künftigen Olympia-Orte auch Natur- und Umweltschutzaspekte zu berücksichtigen. "Das Komitee muss sich nun an seinen Worten für "Green Olympics“ auch konkret messen lassen. Jede Stimme für Sotschi ist verhängnisvoll für die Natur“, so der NABU-Vizepräsident.