Die großen Verlierer der CITES-Konferenz sind neben Roter Koralle und dem Banggai-Kardinalfisch vor allem die Haie. Weder Dorn- noch Heringshai haben den Sprung auf Anhang II von CITES geschafft. Damit wird es vorerst keine Handelskontrollen und -beschränkungen für diese stark überfischten Arten geben. Auch müssen einige Spitzmaul-Nashörner und Leoparden jährlich weiterhin ihr Leben als Jagdtrophäe lassen. Zum Wohle der lokalen Bevölkerung, da die Erlöse der Abschüsse angeblich in die Armutsbekämpfung fließen sollen. Die Papiere für diese Quoten-Anträge ließen allerdings völlig offen, in welcher Form die Menschen vor Ort von der Trophäenjagd profitieren werden.
*Für uns ist das ein echter Wermutstropfen. Denn wir vom NABU sind davon überzeugt, dass der Schuss mit der Kamera eine wesentlich bessere und nachhaltigere Art ist, Naturschätze zu nutzen,“ so Finke.
Aber es gibt auch ein paar Gewinner auf dieser Konferenz. Unter ihnen sind nicht nur exotische Arten wie die Plumploris oder Sägefische, sondern auch Vertreter der heimischen Fauna wie der europäische Aal oder Luchs. Auch in der Elefantenfrage wurde auf der Konferenz nach zähem Ringen ein Kompromiss gefunden. Demzufolge dürfen Botswana, Namibia, Südafrika und Simbabwe einmalig Elfenbein aus staatlichen Lagerbeständen verkaufen. Danach darf es für neun Jahre keine weiteren Verkäufe geben.
*Wir sind froh, dass es wenigstens zu einem Kompromiss kam, der den Elefanten eine Atempause von neun Jahren verschafft. Das ist besser als nichts,“ erläuterte Finke. Tiger-Freunde dürfen ebenfalls aufatmen: Die Delegierten haben China untersagt, Tiger ausschließlich mit dem Zweck zu züchten, ihre Knochen und andere Körperteile z.B. an Produzenten von Traditioneller Chinesischer Medizin zu verkaufen.
Der NABU appelliert an alle Mitgliedsstaaten des WA, zu verhindern, dass künftig auf den CITES-Konferenzen Politik und ökonomische Interessen über den Schutz von bedrohten Tier- und Pflanzenarten gestellt werden.