„Im Räumlichen Leitbild werden überwiegend Strategien zur Erschließung neuer Wohn- und Gewerbegebiete vorgestellt. Das Thema Naturschutz fehlt völlig“, kritisiert Bernd Quellmalz, Pressesprecher des NABU Hamburg. „Bereits in der Zielsetzung fehlen naturschutzfachliche Aspekte, die für eine zukunftsweisende Stadtplanung jedoch unverzichtbar sind.“ Das Leitbild des Senats betrachte Natur nur unter Vermarktungsgesichtspunkten. Grünflächen stellen für den Senat ausschließlich gestalterische Elemente dar und werden nur nach ihrem Wert für die Naherholung beurteilt. Für Naturschutz in der Stadt fehlt jeglicher Raum. „Die Geringschätzung des Naturschutzes passt zur derzeitigen Linie der Senatspolitik, die sich bereits seit sechs Jahren gegen den Naturschutz richtet“, so Quellmalz. „Erst kürzlich wurden beispielsweise in der Neufassung des Hamburgischen Naturschutzgesetztes die Bedeutung von Grünanlagen und Parks als Lebensraum für Tiere und Pflanzen gestrichen.“ Unvergessen seien aber auch die Streichung von Zuwendungen an die Naturschutzverbände sowie die Schwächung der Naturschutzverwaltung insgesamt. „Die anvisierte Stadtplanung des Senats unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten geht unserer Meinung nach auf Kosten der Lebensqualität in Hamburg“, betont der NABU-Sprecher. „Damit steht die grüne Metropole am Wasser auf dem Spiel.“ Der NABU fordert schon seit Jahren eine Naturschutz-Programmatik ein, die sich natürlich in einem eigenständigen Naturschutz-Kapitel im „Räumlichen Leitbild“ wiederfinden müsse. „Auch außerhalb der Naturschutzgebiete muss Naturschutz möglich sein“, verlangt Quellmalz. „Außerdem muss das Räumliche Leitbild einen Ausweg aus dem derzeitigen maßlosen Flächenverbrauch von rund 220 ha pro Jahr aufzeigen.“ Ideen und mögliche Leitprojekte zum Thema Naturschutz stehen bereits im Kursbuch Umwelt, welches die damalige Umweltbehörde 2001 herausgegeben hatte. Diese müssen nach Ansicht des NABU in das Räumliche Leitbild integriert werden. „Um Hamburgs Image als grüne Stadt am Wasser zu behalten, muss dem Naturschutz in der Stadt ein höherer Stellenwert eingeräumt werden“ so der NABU-Sprecher abschließend. „Im Vordergrund für eine zukunftsfähige Stadtplanung muss eine nachhaltige umweltgerechte Entwicklung stehen.“
Stadtplanung gefährdet grüne Stadt am Wasser
NABU kritisiert Senats-Entwurf des „Räumlichen Leitbilds“
„Im Räumlichen Leitbild werden überwiegend Strategien zur Erschließung neuer Wohn- und Gewerbegebiete vorgestellt. Das Thema Naturschutz fehlt völlig“, kritisiert Bernd Quellmalz, Pressesprecher des NABU Hamburg. „Bereits in der Zielsetzung fehlen naturschutzfachliche Aspekte, die für eine zukunftsweisende Stadtplanung jedoch unverzichtbar sind.“ Das Leitbild des Senats betrachte Natur nur unter Vermarktungsgesichtspunkten. Grünflächen stellen für den Senat ausschließlich gestalterische Elemente dar und werden nur nach ihrem Wert für die Naherholung beurteilt. Für Naturschutz in der Stadt fehlt jeglicher Raum. „Die Geringschätzung des Naturschutzes passt zur derzeitigen Linie der Senatspolitik, die sich bereits seit sechs Jahren gegen den Naturschutz richtet“, so Quellmalz. „Erst kürzlich wurden beispielsweise in der Neufassung des Hamburgischen Naturschutzgesetztes die Bedeutung von Grünanlagen und Parks als Lebensraum für Tiere und Pflanzen gestrichen.“ Unvergessen seien aber auch die Streichung von Zuwendungen an die Naturschutzverbände sowie die Schwächung der Naturschutzverwaltung insgesamt. „Die anvisierte Stadtplanung des Senats unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten geht unserer Meinung nach auf Kosten der Lebensqualität in Hamburg“, betont der NABU-Sprecher. „Damit steht die grüne Metropole am Wasser auf dem Spiel.“ Der NABU fordert schon seit Jahren eine Naturschutz-Programmatik ein, die sich natürlich in einem eigenständigen Naturschutz-Kapitel im „Räumlichen Leitbild“ wiederfinden müsse. „Auch außerhalb der Naturschutzgebiete muss Naturschutz möglich sein“, verlangt Quellmalz. „Außerdem muss das Räumliche Leitbild einen Ausweg aus dem derzeitigen maßlosen Flächenverbrauch von rund 220 ha pro Jahr aufzeigen.“ Ideen und mögliche Leitprojekte zum Thema Naturschutz stehen bereits im Kursbuch Umwelt, welches die damalige Umweltbehörde 2001 herausgegeben hatte. Diese müssen nach Ansicht des NABU in das Räumliche Leitbild integriert werden. „Um Hamburgs Image als grüne Stadt am Wasser zu behalten, muss dem Naturschutz in der Stadt ein höherer Stellenwert eingeräumt werden“ so der NABU-Sprecher abschließend. „Im Vordergrund für eine zukunftsfähige Stadtplanung muss eine nachhaltige umweltgerechte Entwicklung stehen.“