„Angesichts der dramatischen Klimaveränderungen ist es nicht mehr verantwortbar, Rohstoffe mit einem Wirkungsgrad von nur 50 Prozent zu verbrennen und mit der anderen Hälfte der in der Kohle enthaltenen Energie die Elbe und die Atmosphäre aufzuheizen“, kritisiert Manfred Braasch vom BUND Hamburg. „Große Teile der Bevölkerung und selbst Hamburger Politiker haben dies inzwischen erkannt, nur Vattenfall will für weitere 40 Jahre an dieser Steinzeittechnologie festhalten“, so der BUND-Landesgeschäftsführer.
Udo Schuldt von attac Hamburg weist darauf hin, dass das vor kurzem vom Hamburger Senat vollmundig angekündigte Klimaschutzprogramm mit dem Kohlekraftwerk ins Leere laufen würde. Neben großen Mengen an gesundheitsschädlichem Feinstaub und giftigen Schwermetallen würden zusätzliche 8,5 Millionen Tonnen des Klimagifts Kohlendioxid in die Luft entweichen und damit die CO2-Emissionen Hamburgs um 40 Prozent nach oben treiben.
„Stromerzeugung aus Kohle ist und bleibt Gift für das Klima“, so Rainer Zimmermann von der Greenpeace-Gruppe Hamburg. „Stattdessen sollte Vattenfall endlich auf die klimafreundlichen Alternativen setzen, die es längst gibt - etwa auf hocheffiziente Gaskraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung oder auf den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien.“ Dirk Seifert, energiepolitischer Referent der Umweltorganisation ROBIN WOOD, appelliert an Ole von Beust: "Als Stromkunde, als Genehmigungsbehörde und als Bürgermeister muss "Kohle" von Beust gegenüber Vattenfall klarstellen, dass das Klimakiller-Kraftwerk Moorburg keine Chance hat!" Stephan Zirpel, Geschäftsführer des NABU Hamburg ergänzt: „Hamburg könnte mit einer ohnehin überfälligen Erhöhung der Gebühren für die Wasserentnahme dafür sorgen, dass sich das Kraftwerk für Vattenfall nicht mehr rentiert.“ Die Hamburger Verbände rufen alle Hamburgerinnen und Hamburger auf, ihre Stromverträge mit Vattenfall zu kündigen und zu einem Öko-Strom-Anbieter zu wechseln (Info unter www.atomausstieg-selber-machen.de). „Mischen Sie sich bei den bevorstehenden Wahlveranstaltungen ein, fühlen Sie den Kandidaten aller Parteien auf den Zahn. Wer sich jetzt nicht dazu bekennt, sich auch nach der Bürgerschaftswahl gegen das Kohlekraftwerk einzusetzen, hat jegliche Glaubwürdigkeit verspielt und wird den Klimaschutz in der Hansestadt nicht voranbringen“, so die Umweltverbände.