„Im Spätsommer lösen sich die so genannten Wochenstuben der Zwergfledermäuse auf und besonders die unerfahrenen Jungtiere suchen sich auf dem Weg in die Winterquartiere unsere Wohnungen als Zwischenquartiere aus“, erklärt Wiebke Böhm, Referentin für Wildtierschutz beim NABU Hamburg. „Dabei verwechseln sie ein gekipptes Fenster mit dem Einflugspalt in ein Sommerquartier. Sie fliegen im Glauben, ein gutes Versteck gefunden zu haben, dort hinein.“ Häufig fänden sie in den Falten von Gardinen oder Vorhängen ein Versteck um den Tag zu verschlafen. In so einem Fall rät der NABU, unbedingt Ruhe zu bewahren und die Fledermäuse bis zum Abend in ihrem Versteck zu lassen. „Am besten ist es, abends die Fenster weit zu öffnen. In der Regel finden die Tiere allein den Weg nach draußen“, so Böhm. „Die Fledermäuse sind völlig harmlos. Entgegen aller Vorurteile ernähren sich die heimischen Arten ausschließlich von Insekten und Spinnen und sind daher sehr nützlich.“ Sie empfiehlt, unbedingt auch in Vasen und anderen glattwandigen Gefäßen zu gucken, ob möglicherweise eine Fledermaus hinein gefallen ist und sich nicht selbst wieder befreien kann. Falls nötig, sollten die Tiere nur mit Handschuhen angefasst werden, da gerade die größeren Arten in so einer Notsituation empfindlich zubeißen können. In den folgenden Nächten sollte man die Fenster dann möglichst geschlossen halten oder Fliegengitter anbringen, da die Fledermäuse sonst zurückkommen können. „Falls die Fledermäuse nicht von selbst den Weg ins Freie finden, steht der NABU gerne mit Rat und Tat zur Verfügung“, betont die Wildtier-Expertin.
Ein Infopaket mit Informationen rund um die Fledermaus und zum Projekt "Fledermausfreundliches Haus" ist zu den Öffnungszeiten (Mo bis Do 14 bis 17 Uhr) im NABU-Infozentrum Eimsbüttel, Osterstraße 58, 20259 Hamburg erhältlich. Gegen Einsendung von 3,45 Euro in Briefmarken an die obige Adresse sendet der NABU das Infopaket auch zu. Weitere Infos gibt es unter Fledermaushaus@NABU-Hamburg.de sowie www.NABU-Hamburg.de/....