„Daher brauchen wir keinen weiteren Zubau an Nennleistung und keine weitere damit verbundene Materialschlacht, sondern Speichersysteme und vor allem das Einsparen von Energie“, erklärte Ingo Kühl, Länder- und Fachbeirat des Umweltverbandes Naturschutzinitiative e.V. (NI) in Hessen.
Auch der Stromtransport über lange Strecken von Norddeutschland bis Bayern ist wegen der hohen Energieverluste nicht sinnvoll. Auch diesen Verlust bezahlt jeder Verbraucher über die EEG Umlage. Daher sei es kein Wunder, dass Deutschland europaweit mit die höchsten Strompreise habe, so die NI.
Hinzu komme, dass die Windenergie keinen nennenswerten Beitrag zur Senkung des CO2 Ausstoßes leiste. Im Gegenteil: „Sie wird immer mehr zu einer Gefahr für Landschaften, Wälder, Wildtiere und Lebensräume. Für den Rotmilan, Deutschlands Wappentier, ist diese Technik bereits Todesursache Nr. eins. Und dort, wo die Windenergiedichte hoch ist, stellt sie bereits eine Gefahr für die Populationen von Milanen und Mäusebussarden dar“, so Ingo Kühl.
Der in Hessen stockende Ausbau der Windenergie ist daher ein Gewinn für Natur, Menschen und Landschaften. Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) setze sich daher entschieden dafür ein, sowohl Natur und Landschaften als Lebenselixier für Menschen zu schützen.
„Der Schutz des Klimas ist nämlich nur ein Faktor im Zusammenhang mit der Überschreitung der planetaren Belastungsgrenzen und nicht der entscheidende, schon gar nicht in Hessen“, so Kühl.
Weitere wichtige Faktoren wie das Artensterben, die Zerstörung von Lebensräumen, die Überfrachtung der Ökosysteme mit Nährstoffeinträgen, die industrielle Landwirtschaft, das Roden von Urwäldern oder der Verlust an genetischer Vielfalt werde durch die Windindustrielobby völlig ausgeblendet.
Es besteht ein sehr hohes Risiko, dass in wenigen Jahrzehnten die Ökosysteme kollabieren. Passiert das in verschiedenen Teilen der Welt mehr oder weniger gleichzeitig, kann sich das rasch global hochschaukeln und würde vermutlich das Ende unserer Zivilisation bedeuten.
„Wir stecken mitten in einer globalen ökologischen Krise, an der weitere Faktoren beteiligt sind - und einige von ihnen belasten die planetaren Gleichgewichtssysteme derzeit noch deutlich mehr, als dies der Klimawandel tut.
„Wir müssen daher die Probleme im ökologischen Gesamtzusammenhang sehen und uns nicht einseitig mit den Profitinteressen der Windindustrie für einen vermeintlichen Klimaschutz auf Kosten unserer Natur und Landschaft beschäftigen“, so Ingo Kühl.