Die Behandlung von Wuchernarben, auch Keloide genannt, war in der Vergangenheit sehr schwierig, weil nach nahezu jeder Behandlung der Wachstumsprozess der Keloide erneut einsetzen konnte. Diese Rezidiv genannte Nachfolgewucherung lag in der Vergangenheit bei allen eingesetzten Therapien bei über 50%. Eine deutsch-israelische Arbeitsgruppe um Prof. C.C. Zouboulis, Klinikum Dessau, und Prof. Yaron Har-Shai, Carmel Medical Center Haifa, hat eine Spezialnadel entwickelt, die durch das Keloid hindurchgeschoben werden kann. Durch diese Nadel fließt ein kontinuierlicher Strom von flüssigem Stickstoff, der in der Lage ist, die Wuchernarbe von innen heraus zu erfrieren und dadurch ein erneutes Nachwachsen zu verhindern. Die Rate vom erneuten Nachwachsen konnte so auf 5-7 % abhängig von der Behandlungsregion gesenkt werden in einem Beobachtungszeitraum von mehr als 10 Jahren.
Auch das ästhetische Erscheinungsbild der Keloide wird verbessert: Die Narben werden flach und passen sich der umgebenden Haut gut an, die einhergehenden Symptome Juckreiz und Schmerzen sind bereits 8-10 Tage nach der Behandlung verschwunden oder stark reduziert.