Powtórzenie (Repetition), 2005/07, 75 min. Eine Langversion des 2005 auf der Biennale di Venezia im Polnischen Pavillon gezeigten Films.
Ein Versuch, das berühmte Stanford Prison Experiment, ein psychologisches Experiment des Stanford Professors Philip Zimbardo, wiederaufzuführen. Ziel des historischen Experiments war es, bei zwei Gruppen von Freiwilligen, die in Wärter und Gefangene eingeteilt wurden, ihr jeweiliges Gruppenverhalten zu studieren. Dabei ging es um die Frage, inwieweit die Freiwilligen, die aus dem selben sozialen Umfeld stammten, sich der gegebenen Rollen bemächtigen würden. Das Experiment, das für 2 Wochen angelegt war, mußte schon nach sechs Tagen abgebrochen werden, da beide Gruppen bereits Verhaltensmuster aufwiesen, die als pathologisch zu bezeichnen waren: Sadismus, Gewalt, Erniedrigung. Immer wieder war dieses Experiment Inspirationsquelle für Psychologen, Soziologen und Filmemacher. So hat auch Artur Zmijewski 2005 in Warschau das Risiko auf sich genommen, das Experiment noch einmal zu wiederholen.
Zmijewski hat für diese Arbeit den damals 92-jährigen Jozef Tarnawa, einen Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz überredet, seine Identifikationsnummer auf dem Unterarm ’erneuern' zu lassen. Es geht dem Künstler hier um die Wiederholung eines Aktes der Einwilligung, der Zustimmung und der Konformität, die auf die historische Einwillung und Unterordnung verweist, die unter der extrem gewaltsamen Herrschaft der Nazionalsozialisten die einzige Chance war, zu überleben.