Sie gelten als "rechte Hand" von Medizinern und tragen im Praxis- und Klinikalltag große Verantwortung: Medizinisch-Technische Labor-Assistenten (MTLA) und Medizinisch Technische Radiologie-Assistenten (MTRA). Immer mehr Krankenhäuser und Praxen verwalten allerdings mittlerweile nur noch den Mangel. Jedes dritte Allgemeinkrankenhaus mit mehr als einhundert Betten kann demnach MTRA-Stellen nicht mehr besetzen, so die alarmierende Aussage im jüngsten Krankenhausreport des Deutschen Krankenhaus-Institutes. Bayerns größter Weiterbildungscampus, die Eckert Schulen mit Sitz bei Regensburg, erkannte den drohenden Mangel frühzeitig. Sie initiierten in enger Abstimmung mit Kliniken ein Modellprojekt, das die Ausbildung dank finanzieller Unterstützung und intensiver Betreuung in renommierten Kliniken attraktiv macht - und die Chancen dieses Berufs offensiv bewirbt. Mit Erfolg: Die Absolventenzahlen steigen. In diesem Jahr feiert die Zukunftsinitiative "GehaltVoll" Premiere - mit noch intensiverer Förderung.
Für die medizinische Versorgungsstruktur in Deutschland sind die rund 30.000 MTRA essenziell: "Ohne MTRA keine Diagnostik - ohne Diagnostik keine Therapie - und ohne Therapie keine Heilung", bringen es Brancheninsider auf den Punkt. Die Absolventenzahlen sind alarmierend gesunken: Sie fielen seit Mitte der neunziger Jahre von rund 2.300 auf weniger als 1.400 Berufseinsteiger pro Jahr. Dabei hat sich das Berufsbild derjenigen, die in Praxen und Behandlungszimmern dafür verantwortlich sind, dass Mediziner anschließend den richtigen "Durchblick" haben, in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend gewandelt. "Innovative neue Technologien haben den MTRA zu einem anspruchsvollen und interessanten Beruf an der Schnittstelle zwischen Mensch, Medizin und High-Tech gemacht", sagt Antonie Roggenbuck, die die Berufsfachschulen für medizinische Assistenzberufe an den Eckert Schulen leitet.
Ein Kooperationsmodell, von dem alle profitieren
2012 initiierten die Eckert Schulen gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Regensburg und dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Regensburg ein Modell, das neue Wege geht bei der Nachwuchsgewinnung von MTRA: mit einem Kooperationsmodell, das auch bundesweit Schule machen könnte. "Die steigenden Absolventenzahlen belegen den Erfolg", sagt Roggenbuck.
Beim Regensburger Modell absolvieren die Röntgen-Spezialisten in spe den praktischen Teil ihrer dreijährigen Ausbildung direkt in renommierten Kliniken. Einen Großteil der Kosten können sie über Praktikumsvergütungen finanzieren und nach der Abschlussprüfung winkt bundesweit eine Vielzahl an attraktiven Jobangeboten. Der Erfolg bestätigt die Initiatoren: 2017 schlossen zehn MTRA die Ausbildung erfolgreich ab, 2018 waren es bereits 12 Absolventen und 2019 rechnet Schulleiterin Roggenbuck mit 15 neuen MTRAs. 2020 werden es nach heutigem Stand 17 Radiologieassistenten sein, die das Modell hervorbringt. In diesem und im kommenden Jahr wird nach aktuellem Stand fast die Hälfte aller Absolventen aus Partnerschaften mit verschiedenen Krankenhäusern stammen.
Premiere für neue Zukunftsinitiative "GehaltVoll"
Die Eckert Schulen, die im Bereich der medizinisch-technischen Ausbildungen bayern- und bundesweit mitführend sind, wollen diesen Schwerpunkt in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Ab Herbst soll deshalb die MTRA-Ausbildung am Campus für Schüler noch attraktiver werden: Kern des neuen Modells mit dem Namen "GehaltVoll" sind eine mögliche Festanstellung in einer der Partnerkliniken und damit ein festes und regelmäßiges Gehalt. Mehr Informationen über Bewerbung und Fördermöglichkeiten: www.eckert-schulen.de/medizin.
Neuer Jahrgang startet im Herbst
Der nächste Jahrgang startet am Campus Regenstauf im Herbst dieses Jahres. Bereits jetzt rühren die Initiatoren die Werbetrommel - auch das ist Teil der umfassenden Aktionsstrategie, die die Eckert Schulen gemeinsam mit den Partnern entwickelt haben. Bei einem groß angelegten Berufsinfotag rückten die Partner die medizinischen Assistenten-Berufe besonders in den Fokus: Schüler erzählten aus ihrem Alltag, gaben Einblicke in die späteren Aufgaben und Jobperspektiven. "Diese spannenden Berufe sind den jungen Leuten oft gar nicht bekannt", sagt Schulleiterin Roggenbuck. Dabei sei beispielsweise, wenn im Fernsehen ein Täter mittels DNA-Analyse überführt wird, höchstwahrscheinlich ein MTLA mit am Werk. Und MTRAs arbeiteten auf Gebieten wie Nuklearmedizin oder innovativen Strahlentherapien. Die Präsentation kam an: Rund 30 Interessenten registrierte die Schulleiterin nach eigenen Worten.
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