364 Tage im Jahr regiert in der 6.000-Einwohner-Stadt Dietfurt – rund 50 Kilometer westlich von Regensburg – die Beschaulichkeit. Dann erfreuen sich die Touristen am siebenstimmigen Glockengeläut der Stadtpfarrkirche St. Ägidius, bestaunen die barocke Wallfahrtskirche und das Franziskanerkloster. Einmal im Jahr jedoch – stets von langer Hand geplant – versetzt eine „Revolution“ das oberpfälzische Kleinod in Ausnahmezustand: Dann wird aus dem Erholungsort im Altmühltal für einen Tag ein Teil des mehr als zehn Flugstunden entfernten Reichs der Mitte. Immer am letzten Donnerstag in der Faschingszeit verwandelt sich die Stadt in „Bayerns Chinatown“. Tausende Besucher aus ganz Deutschland werden sich auch in diesem Jahr am 12. Februar die chinesische Invasion ins bayerische Kernland nicht entgehen lassen. Das Jahr 2015 wird als Zeitenwende in die Geschichte des „Chinesenfaschings“ eingehen: Kaiser Ko-Houang-Di hat angekündigt, nach 15 Jahren abzudanken. Einen Nachfolger gibt es offiziell noch nicht.
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