364 Tage im Jahr regiert in der 6.000-Einwohner-Stadt Dietfurt – rund 50 Kilometer westlich von Regensburg – die Beschaulichkeit. Dann erfreuen sich die Touristen am siebenstimmigen Glockengeläut der Stadtpfarrkirche St. Ägidius, bestaunen die barocke Wallfahrtskirche und das Franziskanerkloster. Einmal im Jahr jedoch – stets von langer Hand geplant – versetzt eine „Revolution“ das oberpfälzische Kleinod in Ausnahmezustand: Dann wird aus dem Erholungsort im Altmühltal für einen Tag ein Teil des mehr als zehn Flugstunden entfernten Reichs der Mitte. Immer am „Unsinnigen Donnerstag“ in der Faschingszeit verwandelt sich die Stadt in „Bayerns Chinatown“. Tausende Besucher aus ganz Deutschland werden sich auch in diesem Jahr am 28. Februar die chinesische Invasion ins bayerische Kernland nicht entgehen lassen. Die Tradition reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert, offiziell feierten die Dietfurter im vergangenen Jahr den 90. Faschings-Geburtstag.
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