Besondere Gefahrenquelle: Trampoline
Eine ganz besondere, oft unterschätzte Gefahrenquelle sind mittlerweile Trampoline. Mit der wachsenden Zahl der Hüpfgeräte in den Gärten stieg laut Deutscher Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) auch die Zahl der Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen, Prellungen und Platzwunden. Nach einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts ist das Trampolinspringen bei den Ein- bis Sechsjährigen heute eine der häufigsten Unfallursachen im Zusammenhang mit der Benutzung von Sport oder Freizeitgeräten.
Bei den teils meterhohen Sprüngen auf dem Trampolin verlieren Kinder schnell die Kontrolle über ihren Körper. Verletzungen entstehen auch, wenn Kinder auf dem Trampolinrand oder die Stahlfedern aufschlagen, oder auch durch defekte Sicherheitsnetze auf den Boden fallen.
Besonders riskant wird das Spiel in den Hüpfmaschinen, wenn Kinder unterschiedlicher Größe gemeinsam im Trampolin springen und die Kleinen durch die Großen ohne eigenes Zutun durch die Luft katapultiert werden.
Radfahren, Downhill Biken, lnlineskaten
Gefahren für Kinder lauern auch andernorts: zum Beispiel beim Radfahren, Downhill Biken oder dem Inlineskaten. Beim Radfahren sind v.a. Arme und Beine gefährdet. Der Verletzungsanteil liegt hier bei 60 Prozent, gefolgt von Verletzungen am Kopf mit rund 25 Prozent. Dabei sind die Folgen eines Schädelhirntraumas bei Kindern sehr viel gravierender als bei Erwachsenen. Ein Helm muss deshalb bei Radtouren von Kindern obligatorisch sein: Harte Helmschale und weicher Kern können den Aufprall wirkungsvoll abfedern.
Im Fall des Falles empfehlen die Ärzte im Orthopädischen Universitätsklinikum Bad Abbach sicherheitshalber den Weg ins Krankenhaus. Im Klinikum Bad Abbach etwa steht den kleinen Patienten die 24 Stunden Notaufnahme des Asklepios-Klinikums offen. Die Ärzte können hier bei Bedarf auch mit Hilfe von bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen das Ausmaß der Verletzung feststellen und sofort behandeln.
„Unser Ziel hier in der orthopädischen Abteilung der Universitätsklinik Regensburg ist es, einerseits auch bei Kindern das gesamte Know-how und Diagnose-Potenzial des Universitätsklinikums zu nutzen, andererseits die Belastungen für Kinder wie Eltern so gering wie möglich zu halten“, sagt Frau Dr. Dingeldey. Vor allem die Vermeidung eines stationären Klinikaufenthaltes bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern soll und kann Kinder wie Eltern entlasten. „Bei uns gilt: wenn immer möglich, konservativ behandeln statt zu operieren und ambulant vor stationär“, so die Leiterin der Kinderorthopädie in der Universitätsklinik.
„Wir wollen die Bewegung von Kindern fördern. Sie sollen Ihre Geschicklichkeit und Koordination trainieren. Dazu gehören v.a. ein Training mit Balancieren, Leichtathletik und auch Sport allgemein. Auch Trampolinspringen, Radfahren und Inlineskaten trainieren ist sehr gut“, erklärt Prof. Dr. med. h.c. Grifka, Direktor der Orthopädischen Klinik.
Weil Unfälle vermeiden besser als jede Behandlung ist, hier wichtige Tipps:
Beim Trampolinspringen:
• Erst ab einem Alter von sechs Jahren dürfen Kinder auf das Trampolin
• Ohne Schuhe hüpfen
• Ständige Beaufsichtigung des Kindes beim Springen
• Es darf sich immer nur ein Kind im Trampolin befinden
• Regelmäßige Überprüfung des Zustands und der Sicherheit des Trampolins
• Keine Spielgeräte im Trampolin
Bei anderen „schnellen“ Freizeitaktivitäten:
• Grundsätzlich nur mit Helm Radfahren
• Der Fahrradhelm muss den nötigen Normen nach DIN EN 1078 entsprechen
• Der Helm muss gut passen und richtig getragen werden
• Ein Helm sollte nach jedem Aufprall und generell nach fünf Jahren ausgewechselt werden
• Der Helm sollte nur zum Radfahren getragen werden. Keinesfalls sollten ihn Kinder beim Spielen aufbehalten.
• Beim lnlineskaten oder auch Downhill Biken zusätzlich Schutzausrüstung
mit Protektoren an Händen, Ellbogen, Kniegelenken tragen bzw. auch durch einen Rückenprotektor ergänzen.