Das neue Einweg-Bierfass, integriert in ein spezielles neues Zapf- und Kühlsystem ermöglicht in Zukunft professionelles Selberzapfen und Fassbier-Ausschank auch in kleinen Mengen. Funktioniert ohne Kohlendioxid und garantiert immer penibel saubere Bierleitungen – ein chronisches Problem bei den bisher üblichen Leihfässern. Vor allem aber: Es entlastet die Umwelt, weil es viel leichter ist als konventionelle Fässer und weil der aufwendige Rücktransport leerer Fässer vor allem aus dem Ausland überflüssig wird, sagen die Erfinder. Die Experten der Regensburger Brauerei Bischofshof sind von der Innovation begeistert: Sie konnten die revolutionäre Neuheit, die ein Oberpfälzer Unternehmen entwickelt hat, als erste und bereits Monate vor der Premiere in der Praxis testen.
Minimale Abfallmenge, einfach zu entsorgen
20 Liter fassen die neuen Fässer aus PET Kunststoff, also dem gleichen Material wie es auch für Mineralwasserflaschen verwendet wird. Einweg-Bierleitungen garantieren höchsten Hygienestandard und machen Leitungsreinigung überflüssig. Mechanischer Druck ersetzt die aufwendige Druckregulierung über Kohlendioxid. Ist das handliche Fass leer, schrumpft es zu einer hauchdünnen Halbschale, die einfach und umweltverträglich recycelt werden kann. „Das Bier aus dem neuen PET-Fass hat die Qualität von klassischem Fassbier“, sagt Leonhard Resch von der Brauerei Bischofshof.
Er kann sich vorstellen: „Die neuen Fässer wird es bald nicht nur im Gaststätten-Format, sondern auch in kleineren Einheiten geben. Damit kann dann jeder zu Hause frisches, echtes Fassbier zapfen. Und es schmeckt auch nach Tagen noch ohne Qualitätsverlust“.
Der Regensburger Brauereiexperte sieht für die Hersteller der von Experten als BevKeg-System bezeichneten Kompaktzapfstationen mit eingebauter Mini-Fasskühlung neue große Märkte: „Vor zehn Jahren hätte auch niemand geglaubt, dass es heute mittlerweile in jedem zweiten Haushalt aufwendige Espressomaschinen wie beim Italiener nebenan gibt“, meint Resch.
BrauBeviale – die „Weltausstellung“ des Braugewerbes
Mit der Maueröffnung vor 25 Jahren und Öffnung der Grenzen nach Osteuropa ist Nürnberg als Messestadt ins Zentrum des neuen, sich vereinenden Europas gerückt. Davon profitierte auch die wachsende Zahl von Fachmessen, die jedes Jahr auf dem Nürnberger Messegelände stattfinden. Eine davon ist die BrauBeviale, die sich binnen weniger Jahre von einer Fachmesse für die vorwiegend deutsche Brauwirtschaft zur in diesem Jahr weltweit wichtigsten Investitionsgütermesse für die Getränkewirtschaft entwickelte. Lag die Zahl der Aussteller 1989 noch bei 559 und die Zahl der Besucher bei rund 15.000, werden in diesem Jahr rund 1.300 Aussteller und etwa 33.000 Fachbesucher erwartet.
Zwar ist Gesamteuropa mit Abstand immer noch der zweitgrößte Biermarkt weltweit hinter Asien. Nach Schätzungen von Experten wird der Bierkonsum von 498 hl im Jahr 2012 auf 509 Mio. hl im Jahr 2017 steigen. Vor allem in Deutschlands Nachbarländern, insbesondere auch in Russland wird Bier immer beliebter.
Die neuen Trends auch bei uns: handwerklich gebraute Biere und vielfältige Bierspezialitäten. Die Zahl der europäischen Mikrobrauereien steigt unablässig: In Deutschland können von den über 1.300 Brauereien mehr als 90 Prozent als handwerklich bezeichnet werden. Deshalb ist „kreative Bierkultur“ Trendthema der diesjährigen BrauBeviale.