Als Möbelholz im Designerstuhl, als Arbeitsplatte oder Schneidebrett in der Küche oder als Kleinspielzeug im Kinderzimmer - das Holz der Buche bestimmt schon lange unseren Alltag. Selbst als Kleidung oder Kosmetikpapier nutzen wir diejenigen Bäume, die gerne als "Mutter des Waldes" bezeichnet werden. Fast überall im Mitteleuropa könnten nämlich Buchenwälder wachsen. Künftig sollen es noch mehr werden. Die Niedersächsischen Landesforsten haben in den vergangenen zehn Jahren den Anteil an Buchenwäldern von 19 auf 21 Prozent erhöht. Die Nadelwald-Fläche geht dagegen zurück. Nimmt der eine Rohstoff ab, muss man versuchen, die Lücke zu schließen, das kalkulieren derzeit Forstleute wie Dr. Christof Oldenburg. Der Forstwissenschaftler vom Forstamt Lauterberg sieht neue Verwendungsmöglichkeiten für die Buche. "Mit der neuen Technologie vergrößert sich das Einsatzgebiet von Buchenholz in Bereichen, die bislang vorrangig Domäne der Nadelbäume waren", sagt Dr. Oldenburg, der in den Südharzer Wäldern bei Wieda derzeit Buchenstämme ernten lässt. Aus den Stämmen werden die so genannte Baubuche und die Thermobuche hergestellt.
Neue Wege geht auch das Niedersächsische Forstamt Münden. Forstamtsleiter Dr. Thomas Schmidt-Langenhorst lässt den Anbau des Forstgebäudes im botanischen Garten komplett aus Buchenholz bauen: Nicht nur die Holzständer sind aus Buchenholz, auch Fenster und Verkleidungen, Fußboden und Türen werden aus heimischer Buche hergestellt. "Sogar die Inneneinrichtung zeigt ganz viel Holz. Wir dokumentieren den Weg vom stehenden Baum bis zur Möbelfertigung und präsentieren das Haus von außen und innen der Öffentlichkeit", kündigt Schmidt-Langenhorst an.
Ob im Südharz bei Wieda oder an der Weser bei Kattenbühl - überall wird derzeit Buchenholz geerntet. Aus vielen Stämmen sollen künftig Häuser gebaut werden. Holzforscher und Forstleute freuen sich über den neuen Buchenboom.