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Erfolg des Harzer-Hexen-Stiegs fußt auf drei Säulen: Wandern - Naturschutz – Kultur

Harzklub-Zweigverein Lerbach und Stadt Osterode feiern in den Landesforsten den 20-jährigen Qualitätsweg

(lifePR) (Osterode/Lerbach, )
Das Erfolgsgeheimnis des Harzer-Hexen-Stieges fußt auf drei Säulen: Als ausgezeichneter „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ist er einer der bekanntesten Fernwanderwege. Seine maximale Strecke von 150 Kilometer Länge führt durch verschiedenartige Wälder, über bunte Blumenwiesen, an blauen Wasserteichen oder an Kunstgräben des UNESCO-Welterbes vorbei und erreicht felsige Höhen sowie tiefe Schluchten. Der Weg bildet die typischen Harzer Naturlandschaften ab mit ihren Schutzgebieten und der charakteristischen Pflanzen- und Tierwelt. Und der Weg ist ein Fenster in die Geschichte der Kulturlandschaft des Mittelgebirges: Ob als historischer Steig für die Lastenesel zwischen Osterode und Clausthal, oder als geschichtsträchtiger Pfad entlang der Wassergäben durch die Bergbaulandschaft bei Clausthal-Zellerfeld. Auch der sagenumwobene Brocken mit seinem Hexenkult und die Rosstrappe über dem schroff-felsigen Bodetal sind Alleinstellungsmerkmale, die den Wanderweg auszeichnen und ihm seine kulturelle Identität geben.

An diese drei Säulen erinnerte der Harzklub beim 20-jährigen Jubiläum des Harzer-Hexen-Stiegs. Wandern, Naturschutz und Heimat heißen die Aufgaben des großen Verbandes, der jüngst den Erfolg des länderüberschreitenden Weges feierte. Gut besucht war das Jubiläumsfest am 3. Juni auf dem sogenannten Eselsplatz im Forstamt Riefensbeek. Dorthin hatten der Harzklub-Zweigverein Lerbach zusammen mit der Stadt Osterode eingeladen. Auf der öffentlichen Wanderung von Osterode den Berg hinauf begleiteten zahlreiche Gäste und Familien eine Harzer Kiepenfrau. Unterwegs berichtete sie in ihrer Mundart über das schwere Leben der Frauen damals. Bei Wind und Wetter liefen sie viele Kilometer zu Fuß mit ihren schweren Kiepen bergauf und bergab, um zum Unterhalt der Familien beizutragen. Weiterhin trugen Esel als Lastentiere Säcke mit Getreide in den Oberharz, um die Bergleute zu versorgen. Daran erinnerten Mini-Esel, die den Wandertross rund um die Kiepenfrau begleiteten.

Oben am Eselsplatz angekommen, sorgte der Harzklub Lerbach für einen reich gedeckten Festplatz. Wer sich über die Veränderungen der Landschaft entlang des Fernwanderweges erkundigen wollte, bekam bei den Niedersächsischen Landesforsten Auskunft. Die Riefensbeeker Forstleute Daniel Zimmermann und Heiner Wendt zeigten von einem Aussichtpunkt die Wälder rund um die Sösetalsperre und beantworteten Fragen der Gäste. Welche Baumarten im Klimawandel die Fichtenreinbestände ersetzen würden und warum an manchen Stellen abgestorbenen Borkenkäfer-Fichten stehenbleiben, wollten Besucher wissen. Oder an welchen Stellen Wildtiere jetzt leben würden, wo der dichte Nadelwald verschwunden sei. Revierförster Heiner Wendt verwies auf die nachwachsenden jungen Laub- und Mischwälder in seinem Revier. Dort lebten noch immer Reh, Hirsch und Hase, Wildschwein, Luchs und Wildkatze, so der langjährige Leiter der Försterei Lerbach. Damit diese neuen Wälder artenreich und vielfältig aufwachsen könnten, müsse weiter intensiv gejagt werden. „Unser Ziel ist ein klimastabiler Schutzwald rund um die Sösetalsperre mit möglichst vielen Laubbäumen als Spender für sauberes Trinkwasser“, betonte der 65 jährige Forstmann, der gleichzeitig im Harzklub aktiv ist.

Brauchbare Tipps für Hexen-Stieg-Wanderer gab die Firma Intersport Stricker vor Ort auf dem Festplatz: Welcher Rucksack ist für welche Tour geeignet, welcher Schuh für welche Strecke? Läuft sich der Qualitätsweg besser mit oder ohne Wanderstöcke – konnten Besucher an diesem Tag erfragen. Auch die Mythen des Harzes durften beim Harzer-Hexen-Stieg Jubiläum natürlich nicht fehlen. Die Wolfshäger Hexenbrut wirbelte mit ihren Hexenbesen nach altem Hexenbrauch über den Platz und forderte nicht nur die kleinen Gäste auf, den Hexenbesenführerschein zu absolvieren. In der Hexenküche gab es derweil gruselige, schöne Geschichten und einen Zaubertrunk mit Spinnenbeinen und Schlangen. „Fabakadabra“ verzauberte alle bereitwilligen, irdischen Wesen in originelle Hexen und Teufel, die mit ihren Reisigbesen die ersten Flugstunden absolvieren konnten.

Zahlreiche Akteure waren an der Jubiläumsveranstaltung beteiligt und bewiesen damit, dass der Harzer-Hexen-Stieg derzeit nur mit unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit von Harzklub-Mitgliedern, einer professionellen Bewerbung durch den Harzer Tourismusverband und den Wiederaufbau und die Pflege seiner Wälder durch die Niedersächsische Landesforsten erhalten bleibt.

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