Dr. Hans-Martin Hauskeller, Abteilungsleiter in der Betriebsleitung der Landesforsten in Braunschweig, nahm den Scheck gemeinsam mit Andreas Preuß, dem Leiter der fsb von Prof. Theuvsen entgegen. „Ein besonderer Schwerpunkt unseres Programms ‚Stadt.Land.ZUKUNFT‘ liegt auf Projekten zur Anpassung an den Klimawandel und des Klimaschutzes, insbesondere im Wald. Um klimastabile Wälder zu entwickeln, ist die Pflanzung von Mischbaumarten unumgänglich, was wir gerne finanziell unterstützen“, sagte Theuvsen. Er wies auf die Kampagne „Forst Aid – Erste Hilfe für unseren Wald“ hin, mit der das Landwirtschaftsministerium auf die Lage im vom Klimawandel stark geschädigten Wald und das Erfordernis der Klimaanpassung aufmerksam macht.
Die Forstsaatgutberatungsstelle koordiniert einerseits die Ernte und Beschaffung sämtlichen in den Landesforsten benötigten Saatgutes sowie dessen Anzucht zu Setzlingen in verschiedenen Baumschulen. Aber auch für den übrigen Markt, wie zum Beispiel den Privat- oder Kommunalwald, stellt die fsb Saatgut für die Baumschulen bereit. Wegen der großflächigen Waldschäden, die Stürme, Dürre und Borkenkäfer vorwiegend im Süden Niedersachsens verursacht haben, aber auch für die Klimaanpassung bestehender Wälder, werden große Mengen an Setzlingen und Saatgut benötigt. „Um künftig dringend benötigte noch höhere Mengen bereitstellen zu können, bauen wir die fsb weiter aus und freuen uns über die Unterstützung, die wir dafür erhalten“, erklärt Hauskeller die Pläne der Landesforsten. Die erhaltenen Fördermittel sollen für den Bau einer größeren Halle mit entsprechenden Lagerungsmöglichkeiten verwendet werden. „Darüber hinaus beschaffen wir weitere Maschinen und Anlagen, die wir für die Reinigung und Aufbereitung des Saatgutes benötigen“, ergänzt Andreas Preuß.
Hintergrund
Forstsaatgutberatungsstelle Oerrel (fsb) der Niedersächsischen Landesforsten
Die fsb Oerrel ist eine Servicestelle der Niedersächsischen Landesforsten. Sie koordiniert die Ernte und Beschaffung von forstlichem Vermehrungsgut, zu dem Baumsamen und Setzlinge gehören. Die Ernte von Baumsamen darf nur in dafür zugelassenen Waldbeständen erfolgen. Nur Samen von solchen Bäumen, die durch Vitalität, Stabilität, Qualität und Wüchsigkeit überzeugen, dürfen verwendet werden. Nach der Ernte, die durch das Pflücken von Zapfen, das Auffangen von Bucheckern mit Netzen oder das Aufsammeln von Eicheln mit der Hand erfolgt, muss das gewonnene Saatgut gereinigt und auf verschiedene Weise behandelt werden. So wird eine bessere Lagerfähigkeit und eine möglichst große Keimfähigkeit erreicht. Das Saatgut wird im Auftrag der Landesforsten von Baumschulen im Rahmen der kontrollierten Lohnanzucht zu Setzlingen angezogen, die dann im Wald ausgepflanzt werden. Weitere Informationen unter www.landesforsten.de/fsb
Stadt.Land.ZUKUNFT
Begleitend zum Prozess zu einem neuen Gesellschaftsvertrag setzt das Maßnahmenpaket Stadt.Land.ZUKUNFT konkrete Projekte für eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung um. Die Projekte im Gesamtumfang von 31,5 Mio. Euro (aus dem Wirtschaftsfonds / ökologischer Bereich) legen einen besonderen Fokus auf den Klimawandel und -schutz. Das Paket umfasst 20 Maßnahmen aus den vier Bereichen Ernährung, Landwirtschaft, Moor und Wald. Hierdurch werden Impulse zur Gestaltung der Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen gesetzt und die Weichen gestellt, damit das Agrarland Niedersachsen stark ist – und bleibt. Weitere Informationen:
Stadt.Land.ZUKUNFT | Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (niedersachsen.de)
Forst Aid – Erste Hilfe für unseren Wald
In Niedersachsen läuft derzeit eine breit angelegte Informationskampagne unter dem Motto „Forst-Aid – Erste Hilfe für den Wald“. Bis Ende des Jahres erfolgen eine landesweite Plakatierung sowie zahlreiche Veranstaltungen und Mitmach-Angebote rund um das Thema Wald. Informationen und Termine stehen auf der neuen Internetseite über www.forst-aid.de Stürme, Dürre und Borkenkäfer haben die grüne Lunge in den letzten Jahren stark verändert. Die Gesellschaft steht vor der enormen Herausforderung, den Wald und die Vielfalt seiner wichtigen Leistungen zu erhalten oder wiederherzustellen. Der Wald in Niedersachsen wird nicht sich selbst überlassen. Dafür sorgt eine aktive und zukunftsgerichtete Waldbewirtschaftung durch Forstleute und Waldbesitzer*innen. Mit der Kampagne wird der Fokus auf Niedersachsens Forstakteur*innen gelenkt, die sich Tag für Tag um die Wälder kümmern – auf Menschen, die mit und vom Wald leben. Deshalb sind auch die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) von Beginn an bei der Kampagne mit dabei und stützen wie viele andere Akteur*innen das gemeinsame Ziel.