Rund 7.000 Raummeter Brennholz habe das Forstamt allein im Jahr 2014 für die ortsansässige Bevölkerung bereitgestellt. "Unsere Kunden aus der Region hier im Südharz arbeiten ihr Kaminholz überwiegend selber auf, um Kosten zu sparen und preiswert ihre Häuser zu heizen", weiß Dr. Oldenburg aus Erfahrung. "Sie helfen uns bei der Waldpflege an Steilhängen, wenn sie diejenigen Bäume selber fällen, die der Förster für die erste Durchforstung farblich markiert hat", so der Betriebsdezernent aus dem Niedersächsischen Forstamt Lauterberg weiter. Auch das anfallende Kronenrestholz arbeiten sich Selbstwerber auf, während das Forstamt die Stämme älterer Bäume in die Säge- und Holzwerkstoffindustrie verkauft. Die Werke produzieren in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.
Laut Dr. Oldenburg liefern die Buchenwälder zwischen Bad Lauterberg und Walkenried aufgrund des raueren Klimas im Harz vorrangig mittlere Holzqualitäten. "Als ökologischer Brennstoff, der regional erzeugt und nachhaltig bewirtschaftet wird, ist das Heizen mit Holz eine echte Alternative zu Öl und Gas. Auch die Stadtbevölkerung verlangt mehr und mehr Kaminholz und drängt auf den örtlichen Markt", beobachtet Forstwissenschaftler Oldenburg eine für Niedersachsen typische Entwicklung. Trotz steigender Nachfrage achten Forstleute darauf, dass ausreichend Holz ungenutzt im Wald verbleibt. Der Totholzanteil in den Niedersächsischen Landesforsten hat sich in den vergangenen zehn Jahren um 68 Prozent erhöht. Förster messen im Landeswald auf einem Hektar durchschnittlich 28,5 Kubikmeter Totholz, das aus ökologischen Gründen im Wald verbleibt und nicht genutzt werden darf. Zur Freude von Dr. Oldenburg und seiner Kollegen werden die Wälder nicht nur älter und ökologisch wertvoller, auch der Holzvorrat steige kontinuierlich an, besagt die jüngste Bundeswaldinventur.