Mit Blick auf die Klima-Schäden der letzten Jahre treibt große Sorge die niedersächsischen Forstleute um. Seit 2018 haben Stürme, Dürren und die Massenvermehrung von Borkenkäfer gravierende Spuren im Landeswald hinterlassen. Die betroffene Fläche bezifferte Merker auf insgesamt 35.000 Hektar – etwa 10% der gesamten Fläche der Landesforsten. Hinzu kommen die Schäden, die die drei Stürme Yelnia, Zeynep und Antonia Ende Februar verursacht hatten. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten seit 2018 am Anschlag, um die vom Borkenkäfer verursachten Schäden zu begrenzen, Sturmschäden aufzuarbeiten – aber vor allem auch, die entstandenen Freiflächen möglichst umgehend wiederzubewalden“, erklärt Merker die Aufgabenschwerpunkte.
Wichtig sei hierbei, auf die richtige und klimaresiliente Baumartenmischung zu setzen. Und dieses Unterfangen stimme ihn für die Zukunft zuversichtlich. „Sicher ist: wir wollen, dass der Wald auch zukünftig Holzlieferant, Lebensraum, Wasserspeicher und Raum für Erholung ist. Wie sich die künftigen Umweltbedingungen verändern ist unsicher – Risiken werden zunehmen und unser Ziel ist es, diese durch Baumartenmischungen zu streuen“, erklärt Merker das Konzept der Landesforsten.
Da die Försterinnen und Förster der Landesforsten dieses Grundsatz-Programm der „Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung“ (LÖWE) bereits seit Beginn der 1990er Jahre umsetzen, gibt es neben den heutigen Schadensflächen große Bereiche, in denen man sich den Erfolg dieser Bemühungen schon anschauen könne. „Und wenn ich die Hingabe unserer Beschäftigten sehe, mit der sie diese Generationen-Aufgabe anpacken, dann bin ich einerseits dankbar und andererseits zuversichtlich, dass uns der Waldumbau gelingt.“
Angesichts der großen Schadflächen haben die Landesforsten die Anzahl der jährlich zu pflanzenden Bäume deutlich erhöht: „Am Ende der Pflanzsaison werden wir mehr als 6 Millionen kleine Bäume in die Erde gesetzt haben – in den Jahren zuvor waren es meist 4 bis 5 Millionen. Hinzu kommen innovative Verfahren der Saat und zahllose Bäume, die von der Natur gesät werden und die wir dankbar annehmen“, so Merker.
Auch einen anderen positiven Aspekt rückte er in den Fokus: „Häufig blicken wir besorgt auf die Entwicklungen in tropischen Wäldern, deren Fläche drastisch abnimmt, wo Arten aussterben und für immer verloren gehen. Diese Trends setzen sich so in den niedersächsischen Landesforsten nicht fort – im Gegenteil, gerade Arten, die auf den Wald als Lebensraum angewiesen sind, weisen einen ganz überwiegend positiven Entwicklungstrend auf. Auch ein Erfolg des LÖWE-Programms“, so Merker.
Weitere Informationen zu den Niedersächsischen Landesforsten lesen Sie unter: www.landesforsten.de
Der Internationale Tag der Wälder
Der 21. März wurde erstmals 1971 von der FAO als „Internationaler Tag des Waldes“ proklamiert. Seit 2012 ist dieses Datum offizieller Aktions- und Thementag der Vereinten Nationen. Wälder schützen und nachhaltig nutzen, anstatt sie zu zerstören, lautet seitdem die Botschaft des jährlich überall auf der Welt begangenen Waldtages. Mit der Bedrohung durch den Klimawandel hat er in den letzten Jahren eine weitere wichtige Bedeutungsdimension bekommen.