Zur Vorbereitung und während des zweiten Weltkrieges kam es zu einer starken Übernutzung der Wälder. Besonders betroffen waren in Niedersachsen die Fichten- und Kiefernwälder in Solling, Harz, Heide und Weser-Ems. Nach Kriegsende verschärfte sich dann die Lage noch. „Um den Wiederaufbau zu stemmen, wurde in kurzer Zeit viel Holz benötigt, während gleichzeitig ein Teil der Reparationszahlungen mit Holz beglichen wurde“, beschreibt Merker die schwierige Situation nach Kriegsende. Die Reparationsleistungen machten dabei etwa 11 Prozent des gesteigerten Holzeinschlags aus. So verschlangen insbesondere die Wiederaufnahme der industriellen Produktion und der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude aber auch das Heizen mit Brennholz in den harten Nachkriegswintern Unmengen an Holz. Um die zurückgebliebenen Kahlflächen wieder aufzuforsten, bedurfte es anschließend großer Anstrengungen. Weil es an Arbeitskräften mangelte, wurden für diese Pflanzarbeiten sogenannte „Kulturfrauen“ eingesetzt.
„Ohne diese Kulturfrauen, den Trümmerfrauen des Waldes, gäbe es wahrscheinlich den Wald, wie wir ihn heute kennen, nicht“, so Merker weiter. Um diese Arbeit zu würdigen, haben die Niedersächsischen Landesforsten auf Ihrer Homepage eine Sonderseite dazu eingerichtet. Im Frühjahr wird es in Erinnerung an diese kulturhistorische Leistung eine große Pflanzaktion geben.
Weitere Informationen als Film, Podcast oder als Bildergalerie finden Medienvertreter und historisch Interessierte unter www.landesforsten.de und www.landesforsten.de/index.php?id=322