„Die Holzpreise standen unterjährig unter Druck, haben sich aber zum Ende des Jahres erholt“, so Merker weiter, „nach dem schwierigen Vorjahr 2015, mit der sehr aufwendigen Aufarbeitung vieler einzelner Windwürfe infolge des Orkans „Niklas“ und des Sommersturms „Siegfried“, konnten wir 2016 unser Holz wieder unter normalen Bedingungen ernten. Wir haben dadurch 3,4 Mio. EURO eingespart. Hinzu kam, dass wir 115.000 Kubikmetern Rohholz mehr als 2015 abgesetzt haben. Diesen beiden positiven Effekten wirkten die leicht gesunkenen Holzpreise und höhere Kosten im sonstigen Betrieb entgegen“, analysiert Merker das abgelaufene Geschäftsjahr 2016.
Die Umsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr 2016 um 4 % auf 130,5 Mio. EURO (2015: 125,9 Mio. EURO). Die tragende Säule der NLF war das Holzgeschäft mit 80 % oder rund 104 Mio. EURO. Damit haben die Holzpreise einen entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisse des Unternehmens. Die Entwicklung der Holzmärkte lief in 2016 zweigeteilt. Während die Laubholzmärkte mit Eiche und Buche einen weiteren Aufwärtstrend zeigten, blieben die wichtigen Nadelhölzer weiter unter Druck. Vor allem die starken Borkernkäferkalamiten im Süden Deutschlands ließen die Preise der schlechteren Holzqualitäten sinken. Über alle Qualitäten und Baumarten sank daher der Durchschnittspreis pro Kubikmeter Rohholz von 63,02 EURO in 2015 auf 60,50 EURO in 2016. „Das Geschäftsjahr 2016 zeigt wieder, wie abhängig wir von den internationalen Holzmärkten sind. Seit einigen Jahren unternehmen wir deshalb Anstrengungen zur Diversifizierung unserer Einnahmen“, unterstreicht Merker. Neben den klassischen Bereichen der Erholung, dem Tourismus, des Naturschutzes, der Jagd und dem Bodenabbau setzen die Landesforsten verstärkt auf Ökosystemdienstleistungen in ihren Wäldern.
„Wer dauerhaft erntet, muss auch pflanzen, die Verjüngung ist deshalb genauso wichtig“, so Merker. Die Landesforsten pflanzten mit ihren Forstwirten und Unternehmern ca. 4 Millionen Bäume, um den Nachwuchs in ihren Wäldern permanent sicherzustellen. „Genauso sieht es mit unseren Beschäftigten aus. Wir haben vor einigen Jahren begonnen, die nahende Pensionswelle mit vorsorgenden Einstellungen vorzubereiten. Die hohe Anzahl junger gut ausgebildeter Nachwuchskräfte wirkt sich in allen Bereichen sehr positiv aus“, beschreibt Merker den demografischen Wandel.
Mit rund 1 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind die Landesforsten der wichtigste forstliche Arbeitgeber vor allem in den ländlichen Regionen Niedersachsens. 2016 wurden 96 Auszubildende zum Forstwirt sowie jeweils zwei Auszubildende zum Fischwirt und Tierpfleger, 6 Forstreferendare, 27 Forstanwärter sowie 76 Hochschulpraktikanten und zum ersten Mal 4 Trainees ausgebildet. 46 neue zum großen Teil selbst ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 46) aller Berufsgruppen wurden neu eingestellt. Zudem erteilten die Landesforsten Aufträge in Höhe von 40,6 Mio. Euro an forstliche Unternehmer (Vorjahr: 38,9 Mio. EURO), im überwiegenden Familienbetriebe, die in den strukturschwachen ländlichen Räumen leben und arbeiten.
Neben dem operativen Geschäft im Forstbetrieb sind die Landesforsten im Auftrag für das Land Niedersachsen vor allem im Naturschutz-, Erholungs- und Umweltbildungsbereich tätig. Für die Dienstleistungen, die die Landesforsten 2016 im Auftrag des Landes Niedersachsen erbracht haben, erhielten sie eine Finanzhilfe in Höhe von 23 Mio. EURO. In ihren 11 Waldpädagogikzentren konnten die Landesforsten als größter außerschulischer Lernort in Niedersachsen fast 110 000 Kinder und Jugendliche erreichen. Rund 320 000 Gäste besuchten die Walderlebniseinrichtungen der Landesforsten (290 000 in 2015).
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