Weil das Mundloch im Wald zur Hälfte zugefallen war, konnte nicht genug Wasser aus dem Stolleneingang entweichen. Ein zu hoher Wasserstand vertreibt die Fledertiere, von denen bislang das Große Mausohr, die Große und Kleine Bartfledermaus, die Wasserfledermaus, die Fransenfledermaus und das Braune Langohr im Stollen zuhause waren. Jörg Sonnabend, Förster für Naturschutz und Waldökologie im Niedersächsischen Forstamt Clausthal, koordinierte die Arbeiten in den vergangenen Monaten. „Das Forstamt Clausthal hat die Baggerarbeiten bezahlt, und der Landkreis Goslar übernimmt die Kosten für die Schlosserarbeiten und das vergrößerte Gitter in Höhe von rund 2300 Euro.
Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Landesforsten und der Landkreis Goslar gemeinsam mit dem Harzklub für den Fledermausschutz engagiert. Bei Lautenthal wurde ebenfalls ein alter Bergbaustollen mit einem Stahlgitter verschlossen. Zweck der Absperrung ist es, Fledermäuse im Winterschlaf vor Störungen durch Menschen zu schützen. Naturschutz-Förster Sonnabend und Fledermausschützer Wielert freuen sich über weitere Unterstützung: Der Nationalpark Harz will den Altenauer Hoffnungsstollen auch unter seinen Waldflächen begehbar mache.: In Handarbeit soll der Stollen ausgeschaufelt werden, um den Wasserstand auch tiefer im Stollen dauerhaft abzusenken und damit noch attraktiver für Fledermäuse zu machen. Wielert freut sich schon auf die ersten Kontrollgänge um nachzuschauen, ob die Fledermäuse das Winterquartier bezogen haben.
Hintergrund:
Stillgelegte Bergbaustollen, Felsspalten und Höhlen sind wertvolle Rückzugsplätze für Fledermäuse während ihres Winterschlafs. Auf Störung durch Besucher reagieren die Tiere empfindlich. Sie verbrauchen Energie, um wach zu werden und aus dem Winterquartier zu fliegen. Die streng geschützten Fledermausarten sind auch regelmäßige Waldbewohner. Die Niedersächsischen Landesforsten schützen nicht nur diesen Winterschlafplatz, sondern erhalten auch die sogenannten Wochenstuben. Fledermäuse ziehen ihre Jungtiere beispielsweise in Baumhöhlen auf. Verlassene Spechthöhlen, morsche oder abgebrochene Bäume bieten diesen Tieren Lebensraum. Ziel der Forstleute ist es, solche Bäume im Wald zu erhalten und gezielt Artenschutz für Fledermäuse zu betreiben. In dem Felswinterquartier bei Altenau können theoretisch alle sogenannten Felsüberwinterer vorkommen. Im Harz zählen hauptsächlich die Bart- und Wasserfledermäuse dazu, aber auch das Große Mausohr und als Harzer Besonderheit die seltene Nordfledermaus.