Laubbäume verrotten im Wald erst nach mehreren Jahren. Als liegendes Totholz sie sind Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Ziel der Niedersächsischen Landesforsten ist es, den Anteil von Totholz in den Wäldern zu erhöhen. So sieht es die langfristige ökologische Waldentwicklung - das LÖWE-Programm - vor. Der Erhalt von liegendem Totholz ist einer von insgesamt 13 Grundsätzen, nach denen Forstleute den Landeswald bewirtschaften.
Sturm "Niklas" hatte im Solling stärkere Schäden hinterlassen, als in anderen Waldgebieten. Noch immer dauern die Aufräumarbeiten an. Den orkanartigen Windböen sind überwiegend Fichten zum Opfer gefallen. Sie sind die künftigen Brutstätten für Borkenkäfer. "Wir arbeiten vorrangig Fichtenbäume auf, weil bei warmem Wetter die Borkenkäfer jetzt überall fliegen", warnt Walter Hennecke. Die vereinzelt geworfenen Laubbäume stellen dagegen kein Risiko dar. "Von dem Totholz der Laubbäume profitieren rund 4500 Arten," so Hennecke weiter.
Auch Brennholzkunden dürfen diese Baumstämme nicht zu Kaminholz verarbeiten. Das Forstamt stellt Brennholz an den Waldwegen zur weiteren Aufarbeitung und Verkauf bereit. Während der Brut- und Setzzeit will das Forstamt in alten Laubwäldern die Holzernte ruhen lassen, um Vögel während der Brut nicht zu stören oder die Aufzucht von Wildkatzen oder Fledermäusen nicht zu beeinträchtigen.