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Niedersächsische Landesforsten

Vor 30 Jahren bewegte das Waldsterben die Gesellschaft - das "Walderneuerungsprogramm Harz" startete

Wie geht es diesen Wäldern heute?

(lifePR) (Braunschweig, )
Die Wälder im Harz haben sich von den Schäden durch Luftschadstoffe in den vergangenen 30 Jahren erholt. So lautet das Fazit der Niedersächsischen Landesforsten. Dr. Klaus Merker, Präsident der Landesforsten, besichtigte heute gemeinsam mit dem Forstminister Christian Meyer im Niedersächsischen Forstamt Clausthal diejenigen Fichtenwälder, die unter dem so genannten „Waldsterben“ Mitte der 80 er Jahre besonders stark gelitten hatten. Erfreut zeigten sich beide über den erfolgreichen Umbau der Nadelwälder in Mischwälder. „Die großflächige Erneuerung der Harzer Fichtenwälder mit jungen Laubbäumen war eine richtige Entscheidung. Niedersachsens Forstleute haben 1987 gemeinsam mit der Politik rechtzeitig die Weichen in die richtige Richtung auf mehr Ökologie gestellt“, sagte der Forstchef bei einem Waldbegang nahe Altenau.

"Klare gesetzliche Umweltvorgaben für Industrie und Verkehr haben den bedrohlichen Schadstoffausstoß gesenkt und unsere Wälder gerettet. Nur eine ambitionierte Umweltpolitik mit Vorgaben – etwa für Schwefelfilter oder den Katalysator – konnten das Waldsterben verhindern. Zusammen mit dem naturschonenden Umbau der Wälder durch unsere Försterinnen und Förster ist das Walderneuerungsprogramm eine Erfolgsgeschichte für vitale Wälder", lobte Forstminister Christian Meyer das Programm.

Die Wälder rund um Clausthal-Zellerfeld, Altenau, St. Andreasberg oder Braunlage drohten damals infolge des „Sauren Regens“ großflächig abzusterben. Mit einem beachtlichen finanziellen, personellen und logistischen Kraftakt gelang es dem Land Niedersachsen und der damaligen Forstverwaltung, die Wälder zu erhalten. Die Waldschadensforschung lieferte dafür die wesentlichen, neuen Erkenntnisse, und der Rückgang der Luftschadstoffe trug zur Revitalisierung der geschwächten Bäume bei. Die einsetzende Waldkalkung verbesserte die Böden und Millionen von gepflanzten Laubbäumen sollten im schwächelnden Fichtenwald den Nachwuchs sichern. Das ehrgeizige Waldumbauprojekt mit Namen „Walderneuerungsprogramm Harz“ startete vor 30 Jahren. Ziel war und ist es bis heute, strukturreiche Mischwälder zu begründen, die weniger anfällig gegenüber Umweltbelastungen und Klimaschwankungen sind. Allein in den ersten 10 Jahren des Programmes wurden mit hohem Aufwand 14 Millionen kleine Bäume gepflanzt.

Auch heute noch arbeiten die Landesforsten eng mit den Wissenschaftlern der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt aus Göttingen zusammen. Gemeinsam mit ihnen und forstliche Zeitzeugen warfen sie am heutigen Freitag in Clausthal einen Blick zurück auf die Anfänge in den 80er Jahren. Die Forstleute berichteten, mit welchen Schwierigkeiten sie anfangs im Harz zu kämpfen hatten. Neben Arbeitskräften herrschte Mangel an geeigneten Pflanzen. Lange, schneereiche Winter und Frühjahrtrockenheit gefährdeten die Aufforstungen. Aber auch hohe Wildbestände oder Mäuse waren dauernde Gefahren, die die jungen Laubbäume schädigen konnten.

„Heute ernten wir 120 Jahre alte Fichten, die diese neuartigen Waldschäden überstanden haben. In ihrem Schoss haben wir vor dreißig Jahren die ersten Buchenwälder gepflanzt. Jetzt brauchen sie den Schutz der Fichten über ihrem Kronen nicht mehr und die nächste Waldgeneration ist gesichert,“ freut sich Forstamtsleiter Karsten Peiffer über den gelungen Generationenwechsel in den Harzer Forstämtern.
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