Zu dem Umgang der Landesforsten mit den zunehmenden Witterungsextremen erläutert Merker: „Die Frage, wie wir die Wälder auf diese Klimaveränderungen am besten vorbereiten, beschäftigt uns nicht erst seit diesem Sommer. Wir sind froh, bereits seit Beginn der 90er Jahre in stabile Mischwälder zu investieren, die mit derartigen Ereignissen besser umgehen können.“ Überall dort, wo die Landesforsten in den vergangenen Jahren bereits junge Bäume unter die alten gepflanzt haben, zeige sich, dass dies die richtige Strategie sei, sodass Merker dennoch optimistisch in die Zukunft blickt.
„Starkregen, Stürme und Trockenheit haben wir gut bewältigen können.“ blickt Dr. Merker auf die Entwicklung seit 2017 zurück. Fast 1,5 Mio. Kubikmeter Sturmholz arbeiteten die NLF bis zum Sommer auf.
In der Dürre des Sommers 2018 vertrockneten dann viele der in den letzten drei Jahren gepflanzten jungen Bäume - fast jeder zweite, so schätzen die NLF. Trockenheit und Hitze schwächten aber auch ältere Bäume, sodass auch eigentlich kerngesunde Fichten dem Borkenkäfer kaum etwas entgegenzusetzen hatten. „Die Bewältigung der Borkenkäferkrise als Höhepunkt einer Verkettung dieser Witterungsextreme nimmt uns seit Ende Juli voll und über die Grenzen der Belastbarkeit hinaus in Anspruch.“ erklärt Dr. Merker. Hierzu haben die NLF über 100 Beschäftigte aus dem weniger betroffenen Norden in die Schadgebiete des Südens verlagert und den Unternehmereinsatz verdoppelt. Es gilt einerseits die Schäden zu beseitigen, andererseits aber auch, Folgeschäden im nächsten Jahr vorzubeugen. Denn von jedem Borkenkäfer in diesem Jahr geht die Gefahr exponentieller Vermehrung im nächsten Jahr aus.
Ministerin Otte-Kinast machte deutlich, dass auch die Politik ihren Beitrag zur Bewältigung dieser Situation zu leisten habe, in dem insbesondere in den Bereichen der Förderung, aber auch im Pflanzenschutz sowie der Klimafolgenforschung die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen.