Anfang September schickt Förster Christian Haut Menschen und Maschinen in den Wald nahe der thüringischen Grenze. Zwischen Walkenried, Ellrich und Zorge wird er einen Laubmischwald durchforsten und dabei auch Stämme für Eisstiele verkaufen. Er will Licht schaffen, damit die verbleibenden Bäume größer, älter und wertvoller werden können. "Wer das Erntealter erreicht hat oder einen Zukunftsbaum bedrängt, muss weichen", lautet die klare Ansage des Revierförsters. Neben "Lolliholz" erntet das Forstamt weitere Sortimente: Eichen-, Buchen- und Birkenstämme verkaufen die Förster als hochwertiges Stammholz an Sägewerke, um daraus Möbel herzustellen. Aus schmalen Buchen und Eichen entsteht Parkettholz für Fußböden. Die Nadelbaumstämme gehen in den Häuserbau, wo Fichten und Lärchen sehr gefragt sind. Haut schätzt die Erntemenge auf insgesamt 1550 Kubikmeter. Da das Waldgebiet in Ortsnähe liegt, bittet er Spaziergänger um Nachsicht: "Wir sperren einige Waldwege im Zuge der Holzernte ab. Während der Fällarbeiten sind der Bettelmannweg und angrenzende Forstwege nicht begehbar. Auch die anschließende Holzabfuhr beeinträchtigt die Wege noch bis zum Herbst", erklärt Haut die kommenden Forstarbeiten. Rund drei bis vier Wochen soll der Holzeinschlag dauern.
Neben dem Forstamt Lauterberg beliefern weitere Forstämter aus Südniedersachsen den Eisstiel-Fabrikanten aus Lübeck. Auch der waldreiche Solling und das Leine-Weserbergland seien wichtige Produzenten für "Lolliholz", berichtet Dr. Ingrid Beitzen-Heineke. Sie koordiniert den Holzverkauf der Niedersächsischen Landesforsten für die Südregion. "Buchenholz aus Niedersachsen bietet vielfältige Verwendungsmöglichkeiten, die im Alltag kaum einer wahrnimmt. Wir benutzen fast täglich Gegenstände aus Buche als Kleiderbügel, kleine Handbürste oder als Küchenrollenpapier. Umso mehr freuen wir uns über solche Produkte, die weltweit in aller Munde sind", so das Fazit der Försterin.