Bei den Gründen, warum Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten, dominiert die Aussage, dass keine ausreichende Zahl geeigneter Bewerbungen vorlag. Das Problem sei weniger die Quantität als vielmehr die Qualität der Bewerbungen: Denn mehr als 80 Prozent der Unternehmen hätten zwar zahlenmäßig genügend Bewerbungen erhalten, die Mehrzahl der Unternehmen konstatiert aber, dass die Qualität der Bewerber spürbar nachlasse.
Für den NIHK ist dies ein Beleg dafür, dass die Unternehmen mit einer klassischen betrieblichen Ausbildung nicht mehr im bisherigen Umfang die traditionellen Zielgruppen erreichten. Heute seien über 40 Prozent der Schulabgänger Abiturienten mit weiter wachsendem Trend, der Hauptschüleranteil liege unter 20 Prozent. Noch vor 20 Jahren sei die Relation annährend umgekehrt gewesen. In der Folge entschieden sich mehr Schulabgänger für ein Studium und gegen eine Ausbildung. PISA und auch alle Folgeuntersuchungen zeigten, dass insgesamt Leistungsanstiege bei den Schülern festzustellen seien. Nun käme es darauf an, wieder die stärkeren Schüler für eine betriebliche Ausbildung zu interessieren - unabhängig von ihrem jeweiligen Schulabschluss.