„Gerade Niedersachsen hat als Flächenland nur wenige Metropolen, aber viele kleine und mittlere Städte und Gemeinden, in denen die meisten Bürger unseres Landes (über 6 Millionen von 8 Millionen Niedersachsen) wohnen. Es darf nicht passieren, dass nach der Privatisierung der Bahn nur noch rentable Strecken bedient und kleinere Bahnhöfe und Haltepunkte nicht mehr angefahren werden.
Wenn gar die Städte und Gemeinden von der Bahn, wie derzeit in Österreich, zur Kasse gebeten werden, um Bahnhöfe oder Haltepunkte zu erhalten und die Kosten für den Unterhalt und die Reinigung der Bahnhofstoiletten übernehmen sollen, dann zeigt mir dies, dass die Privatisierung nicht nur Vorteile bringen wird“, erklärte der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Rainer Timmermann, heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Hannover.
Der Verband der kreisangehörigen Städte, Gemeinden und Samtgemeinden fordert daher eine sorgfältige Planung von Land und Bund. Notwendig ist nicht nur eine Trennung von Netz und Betrieb der Bahn, erforderlich ist auch die Garantie von Grund- leistungen im ländlichen Raum. Wenn Städte und Gemeinden Nachteile durch die Privatisierung erleiden, sollte dies aus den Privatisierungserlösen ausgeglichen werden.
Nach Einschätzung des NSGB muss bei den Plänen der Bundes- regierung zur Liberalisierung des Postmarktes sichergestellt werden, dass flächendeckende Angebote bereitgestellt werden. „Um die Großstädte sorge ich mich nicht. Hier wird es immer viele Anbieter und vermutlich sogar besseren Service und niedrigere Preise geben.
Aber wer versorgt die Randlagen unseres Landes? Gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen müssen wir aufpassen, nicht abgehängt zu werden“, sagte Timmermann.