Seit 1970 versteht sich der Deutsche Archäologen-Verband als Vertretung aller archäologischen Disziplinen, unabhängig von einzelnen Fachrichtungen. Neben den beruflichen vertritt er auch die sozialen und wissenschaftlichen Interessen seiner über 1.100 Mitglieder. Katja Lembke studierte Klassische Archäologie, Ägyptologie und Latein in Tübingen, München, Rom und Heidelberg. Sie arbeitete u.a. am Ägyptischen Museum Berlin, bevor sie 2005 die Leitung des Roemerund Pelizaeus-Museums Hildesheim übernahm und 2011 in den Vorstand des Landesmuseums Hannover wechselte. In zahlreichen Forschungsprojekten und Ausgrabungen in Syrien und Ägypten legte sie einen inhaltlichen Schwerpunkt auf den Austausch zwischen den Kulturen und dem Neuen, das aus solchen Symbiosen entstand. Seit 2004 leitet sie ein Forschungsprojekt in der Nekropole von Tuna el-Gebel/Mittelägypten (https://www.tuna-el-gebel.com/...). Ihre Publikationen decken unterschiedliche Quellengattungen ab wie Architektur, Malerei und Skulptur. Neben ihrer Haupttätigkeit am Landesmuseum Hannover ist sie Honorarprofessorin an der Universität Göttingen.
Die Übernahme des neuen Amtes verbindet Katja Lembke vor allem mit drei Zielen: der engeren Vernetzung der verschiedenen archäologischen Disziplinen untereinander, der Stärkung der Zusammenarbeit von Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen wie Museen sowie der intensiven Kommunikation mit unterschiedlichen Medien über den Fachhorizont hinaus.
»Meine Devise lautet: Raus aus der Schublade »alt und verstaubt«, stattdessen innovativ, spannend und anregend! Denn so alt manches Archäologische auch sein mag: Die Erkenntnisse, die daraus zu gewinnen sind, sind von Fall zu Fall hochaktuell. Migration – ein Menschheitsthema, Klimawandel – gab es auch in der Steinzeit, globaler Handel – geht auf die alten Römer zurück«, so Katja Lembke. Ihr Lieblingszitat stammt von Agatha Christie: »Ich wollte nicht in die Vergangenheit flüchten, sondern in die Mühsal und das Leid von heute etwas Unzerstörbares einbringen, das wir nicht nur besaßen, sondern noch immer besitzen.«