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Nordfriisk Instituut

Das Führerprinzip galt auch in Nordfriesland

Konferenz des Nordfriisk Instituut zum Thema „Machtergreifung“

(lifePR) (Bräist/Bredstedt, NF, )
Das NS-Regime wurde auch in Nordfriesland konsequent installiert. Zu diesem Ergebnis kam anlässlich des 75. Jahrestags der "Machtergreifung" eine Konferenz des Bredstedter Nordfriisk Instituut, die wegen des großen Andrangs kurzfristig ins dortige Bürgerhaus verlegt werden musste.

Die NSDAP hatte in der Region weit überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt, stellte Prof. Dr. Thomas Steensen vom Nordfriisk Instituut heraus. Der Beginn der "nationalen Erhebung" zeigte nach seinen Worten ein Doppelgesicht: einerseits zahlreiche pathetische Feiern mit Aufmärschen und Aufbruchstimmung, andererseits brutale Gewalt und öffentliche Demütigungen Andersdenkender.

In Husum kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen SA und der "Eisernen Front", erklärte Dr. Christian M. Sörensen, Vorsitzender der Instituts-AG Geschichte. Nach 1933 folgte auch hier die "Gleichschaltung" von Vereinen und Verbänden. Missliebige Personen wurden drangsaliert, insbesondere Sozialdemokraten und Kommunisten, aber auch Mitglieder bürgerlicher Verbände.

"Die neue Hauptsatzung wurde von mir beschlossen." Mit diesen Worten verzeichnete der NS-Bürgermeister von Wyk auf Föhr im Sinne des auf allen Ebenen geltenden "Führerprinzips" den Vollzug eines Verwaltungsakts im Protokoll. Mit diesem und anderen eindrucksvollen Beispielen schilderte der heutige Wyker Bürgermeister Heinz Lorenzen die Festigung des Regimes auf Föhr. Selbst auf der Kirche wehte die Hakenkreuzfahne.

Etwa 70 Menschen jüdischen Glaubens oder mit jüdischer Abstammung, die aus Nordfriesland kamen oder zeitweise hier lebten, starben in den Vernichtungslagern, darüber berichtete Fiete Pingel vom Nordfriisk Instituut. In der Pogromnacht 1938 wütete in der Friedrichstädter Synagoge und in Wohnungen von Juden die SA. Nur in wenigen Fällen halfen Menschen in Nordfriesland ihren jüdischen Nachbarn.

Wie wichtig die Aufklärung über den Nationalsozialismus immer noch ist, verdeutlichten kurze Stellungnahmen von vier Studierenden der Universität Flensburg. Zwar werde die NS-Zeit in der Schule meist ausführlich behandelt, wichtig sei aber auch die Verbindung zwischen dem Schulwissen und dem alltäglichen gesellschaftlichen Leben.

Die Konferenz bildete den Auftakt der vom Nordfriisk Instituut veranstalteten und von der Ute-Karl-Friedrich-und-Carsten-Hagemann-Stiftung unterstützten Reihe "1. Tage der nordfriesischen Geschichte". Auf deren Programm stehen unter anderem Vorträge von Thomas Steensen an Gymnasien in Nordfriesland. Die Schulen sind aufgerufen, Projekte zur so genannten Machtergreifung zu entwickeln.
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