Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 6350

Nordfriisk Instituut Süderstr. 30 25821 Bräist/Bredstedt, NF, Deutschland http://www.nordfriiskinstituut.de
Ansprechpartner:in Frau Anke Hoetter +49 4671 60120
Logo der Firma Nordfriisk Instituut
Nordfriisk Instituut

Literarische Landgewinnung. Nordfriesland in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts

Prof. Dr. Dieter Lohmeier Referent bei der 100. Veranstaltung im Nordfriesischen Sommer-Institut

(lifePR) (Bräist/Bredstedt, NF, )
Mit den Chroniken, die Landpastoren und gebildete Bauern vom späten Mittelalter an verfassten, steht die ländliche Region Nordfriesland literarisch auf einer Stufe mit den damals bedeutenden Städten. Mit dieser Feststellung eröffnete Prof. Dr. Dieter Lohmeier, Literaturwissenschaftler und früherer langjähriger Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, seinen Vortrag „Literarische Landgewinnung. Nordfriesland in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts“ im Nordfriisk Instituut in Bredstedt im Rahmen der zum 17. Mal angebotenen, vom Friesenrat, der Nord-Ostsee Sparkasse sowie der Spar- und Leihkasse zu Bredstedt AG unterstützten Reihe „Nordfriesisches Sommer-Institut“. Prof. Dr. Thomas Steensen konnte zu dieser insgesamt 100. Sommer-Instituts-Veranstaltung ein zahlreiches interessiertes Publikum begrüßen. Prof. Lohmeier, ehrenamtlicher Kuratoriumssprecher des Nordfriisk Instituut, hatte auch bereits zu den Referenten des ersten Sommer-Instituts 1991 gehört.

Der Germanist und Nordfriesland-Kenner schlug in seinem Vortrag einen abwechslungsreichen Bogen vom ersten Auftreten nordfriesischer Motive in der Literatur im 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Es war der Husumer Dichter Theodor Storm, der seiner Heimat Nordfriesland mit Gedichten wie „Die Stadt“ und „Meeresstrand“ und mit Novellen im Stil des „poetischen Realismus“ wie vor allem „Der Schimmelreiter“ einen Platz in der Welt der Bücher verschaffte, ohne aber ein Heimatdichter zu sein, so Lohmeier. Die Überlebensgröße nordfriesischer Helden des Dichters Detlev von Liliencron wie etwa der Sylter Pidder Lyng, der den anmaßenden Amtmann im Grünkohl erstickt, leitet über zur „Heimatkunst“ um 1900, in der „die Friesen“ als klischeehaftes Bild gegen die großstädtisch geprägte moderne Kultur ins Feld geführt wurden.

Daran schließen, so Lohmeier weiter, Romane der 1920er und 30er Jahre an, bei denen die nationalsozialistische Ideologie im Hintergrund mitwirkt. In der NS-Zeit angesiedelt ist der 1968 erschienene Roman „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz. Es geht um zwei „feindliche Brüder“, den mit Malverbot belegten Maler Nansen und den Polizisten Jepsen, die in ihrer Gegensätzlichkeit sehr glaubwürdig, so der Referent, in der nordfriesischen Umwelt verwurzelt werden. Abschließend würdigte Dieter Lohmeier den 2006 erschienenen, „sehr geschickt angelegten“ Föhr-Roman „Friesenblut“ von Olaf Schmidt. Verknüpft werden darin die Zeit des Malers Oluf Braren im 19. Jahrhundert, die NS-Zeit auf Föhr und die Gegenwart. Der Autor erweise sich mit seinem Buch der Tradition der qualitätvollen regional geprägten Literatur als durchaus würdig.
Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.