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Ärztemangel: Eine große Herausforderung für die Zukunft - Diskussion beim Novitas BKK Forum

(lifePR) (Duisburg, )
Das NOVITAS BKK Forum "Ärztemangel - ein lösbares Problem?" im ThyssenKrupp-Bildungszentrum zeigte viel Einigkeit zwischen Politik und den Kassenärzten. Deren Vorsitzender Dr. Peter Potthoff diskutierte mit der Gesundheitsstaatssekretärin Martina Hoffmann-Badache, die Ministerin Barbara Steffens vertrat.

"Wartezeiten auf einen Termin sind ja ein großes Problem. Manche Patienten sollen ja schon jetzt Termine im Juli und August vereinbaren, auch wenn sie noch gar nicht krank sind." Mit einem Augenzwinkern eröffnete WDR2-Moderator Tom Hegermann die Diskussion. Der gut gefüllte Saal im TKS-Bildungszentrum belegt das große Interesse am Thema.

Die Analyse war deutlich: Die steigende Zahl älterer Menschen und der medizinische Fortschritt lassen den ärztlichen Versorgungsbedarf steigen. Das Durchschnittsalter der

Ärzte zeigt den künftig hohen Bedarf an jungen Medizinern. Derzeit sei Ärztemangel in der Region noch gekennzeichnet durch Einzelfälle im ländlichen Raum und an den Rändern der Großstädte, doch 2030 könnten allein im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein bis zu 1700 Hausärzte fehlen, warnt deren Vorsitzender Dr. Peter Potthoff.

Während Staatssekretärin Hoffmann-Badache auf Erfolge und Ziele der Landesregierung verweist, wird der Ärztevertreter konkreter: So sei die Versorgung rechnerisch zwar gesichert, regional gebe es jedoch große Unterschiede. Vom Anfang einer gefährlichen Entwicklung mag Potthoff dennoch nicht sprechen, der Bezirk Nordrhein stehe in der ärztlichen Versorgung heute sogar vergleichsweise gut da. Die Zahl der Fachärzte liege sogar über dem Bedarf, die der Hausärzte sei ebenfalls ausreichend.

Dass die Situation an manchen Orten völlig anders aussieht, machen zwei Mediziner aus dem Duisburger Norden deutlich, so gebe es im Bereich Beeck/Bruckhausen von ehemals 16 Hausarzt-Praxen heute nur noch neun, Tendenz fallend. Den Grund dafür sieht der KV-Vorsitzende vor allem bei den fehlenden Privatpatienten in sozial benachteiligten Stadtteilen. Die Versorgung dort sei gefährdet, meinen die beiden Duisburger Hausärzte. Beide sprachen zudem von stetig steigender Arbeitsbelastung.

Einig sind sich die Staatssekretärin, die an diesem Abend die erkrankte Ministerin Barbara Steffens vertritt, und der Vorsitzende der Kassenärzte darin, dass die ärztliche Versorgung künftig anders organisiert werden müsse. Vor allem viele Frauen würden dem Hausarzt-Beruf sonst den Rücken kehren und bei der Versorgung fehlen. Wichtig sei, die Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte flexibler und familienfreundlicher zu gestalten, darin sind sich beide einig. Auch Teilzeit-Arbeit müsse es vermehrt geben - allerdings mit der Folge, dass ein Patient in der gleichen Praxis nicht immer den gleichen Arzt antreffe.

Staatssekretärin und Ärztevertreter fordern zudem eine deutliche Entlastung der Mediziner bei allen Tätigkeiten, die nicht zwingend ein Arzt ausüben müsse. Wie das jedoch im einzelnen geschehen könne, diese Antwort bleiben beide an diesem Abend schuldig. Dass dringender Veränderungsbedarf besteht, machte gegen Ende der Diskussion wiederum ein Duisburger Hausarzt deutlich: Er habe bis zu Beginn der Veranstaltung in seiner Praxis gearbeitet und müsse nun, nach zwei Stunden Diskussion, noch Hausbesuche machen.

Das Novitas BKK Forum ist eine Initiative der Novitas BKK für mehr Bürgerbeteiligung in der Gesundheitspolitik. Gesundheitspolitik ist für viele Menschen sehr weit weg. Dabei hat, was die Gesundheitspolitik tut, massive Folgen für jeden Einzelnen. Die Novitas BKK, mit über 400.000 Versicherten eine der dreißig größten Krankenkassen in Deutschland, engagiert sich in gesundheitspolitischen Debatten, um die Interessen ihrer Versicherten wahrzunehmen, vor allem aber, um diese Debatten aus dem Dunstkreis der Lobbys in die Mitte der Gesellschaft zu ziehen: Gesundheitspolitik geht alle an.

In der Gesprächsreihe Novitas BKK-Forum organisieren wir ein- bis zweimal jährlich eine öffentliche Diskussion mit hochkarätigen Experten und Politikern über ein gesundheitspolitisches Thema. Genauso wichtig wie die Vorträge der Experten ist es uns, den interessierten Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit zur Diskussion mit den Experten zu geben.

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Die Novitas BKK ist eine Gemeinschaft von Versicherten, die zusammenhalten. Sie ist eine der traditionsreichsten Krankenkassen überhaupt: Unter anderem wurzelt sie in der bereits 1828 gegründeten BKK Rasselstein und in der 1836 von Alfred Krupp und seinen Arbeitern in Essen gegründeten "Hülfs-Krankenkasse". Ihre Statuten waren Vorbild für Bismarcks Krankenversicherungsgesetz von 1883. Mit rund 400.000 Versicherten zählt die Novitas BKK zu den zehn größten deutschen Betriebskrankenkassen.

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