Es war vollkommen still im Wintergarten von Schloss Landsberg, als Susanne Kraft, die Pädagogische Leiterin von Menschenmögliches e. V., vor etwas mehr 60 Gästen über die Arbeit mit Betroffenen berichtete: „Wenn in einer Familie ein Elternteil lebensbedrohlich erkrankt, dann schlägt das ein wie eine Bombe.“
Am Beispiel der aktuell betreuten Familie Schneider, in der die Mutter mit 29 Jahren starb, machte Kraft Bedrückendes und Ermutigendes erkennbar. Bedrückendes: So wertvoll die Hilfe der Begleiterinnen ist, kommt der Abschied doch zu früh. Ermutigendes: Menschenmögliches war mit der Hilfe für die Familie nicht allein. Die Kollegen des Ehemannes spendeten 90 Urlaubstage und 250 Überstunden, damit er mit seiner Tochter in Ruhe in die neue, schwierige Situation finden konnte.
Oberbürgermeister Thomas Kufen wies auf die gute Zusammenarbeit von Menschenmögliches e. V. mit der Stadt Essen hin und betonte den Wert dieses Engagements: „Menschenmögliches ist eine Feuerwehr. Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen.“ Novitas BKK-Chef Frank Brüggemann hob die Bedeutung der Kommunikation hervor: „Sie machen die betroffenen Familien fähig, offen miteinander über ihre Not zu sprechen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig so etwas sein kann.“
Der Menschenmögliches-Vorstandsvorsitzende Tim Geldmacher dankte den vielen anwesenden und abwesenden Unterstützern und sieht seinen Verein in der Stadtgesellschaft verankert: „ Allein unsere Großveranstaltung ‚Christmas Soul‘ wird von 65 Firmen und Privatpersonen gefördert.“
Der mit 2.500 Euro dotierte Essener Solidaritätspreis geht auf eine Initiative der Novitas BKK zurück und steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters von Essen.