Im vor 26 Jahren gegründeten Paten für Arbeit e. V. coachen über 50 Patinnen und Paten Jugendliche aus dem Essener Norden, damit sie trotz schlechter Startbedingungen eine Ausbildung anstreben, erhalten und erfolgreich abschließen. „Viele dieser Jugendlichen wollen gar keine Ausbildung“, berichtet Detlev Macher, stellvertretender Vorsitzender der Paten für Arbeit, „sie verstehen nicht, wie sehr sich das langfristig lohnt.“
Die Patinnen und Paten gehen in die 9. und 10. Klassen, klären auf, motivieren und machen Bewerbungstrainings. Sie begleiten einzelne Jugendliche, vermitteln Ausbildungsplätze und bleiben Ansprechpartner, manchmal sogar über das Ende der Ausbildung hinaus. Unter anderem bezuschusst der Verein einzelne Ausbildungen auch finanziell – gerade für kleinere Betriebe, die dann das Risiko mit einem vielleicht schwierigen Kandidaten eingehen. In seinem Vortrag betonte Detlev Macher die gute Vernetzung in der Stadtgesellschaft und die Unterstützung von vielen Seiten. Eine Gruppe hob er besonders hervor: „Ohne die Lehrer ginge überhaupt nichts!“
Für Oberbürgermeister Thomas Kufen gehört die Arbeit der Paten zu den guten Nachrichten in schwierigen Zeiten: „Unser Staat funktioniert, unsere Demokratie funktioniert, und Menschen wie Sie erhalten die Solidarität lebendig.“ Novitas BKK-Vorständin Kirsten Budde sieht Parallelen zur Arbeit einer Krankenkasse: „Sie betreiben Prävention, aber ihre Arbeit geht weit darüber hinaus. Sie haben mich ‚gecatcht‘ mit dem, was Sie tun!“
Der mit 2.500 Euro dotierte Essener Solidaritätspreis wird seit 2006 unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters von Essen vergeben. Preisstifter ist die thyssenkrupp AG, ursprünglicher Stifter war die heutige Novitas BKK.