Essener Solidaritätspreis 2020
Da er aufgrund der Pandemie bislang nicht überreicht werden konnte, wurde heute auch der Essener Solidaritätspreis 2020 an Foodsaver aus Essen übergeben. Foodsaver retten in Supermärkten, Produktionsbetrieben und in der Gastronomie Lebensmittel vor der Entsorgung. An sich ist das einfach eine Lebenshaltung und ein Beitrag zum Umweltschutz. Aber als im Frühjahr 2020 der Lockdown die Innenstadt lahmlegte, übernahm eine Gruppe von Essener Foodsavern spontan die Versorgung von Obdachlosen in der Essener Innenstadt mit warmen Speisen, Obst und Milchprodukten. Sie lieferten diese an das Suppenfahrrad von „Essen packt an!“, das zu den Menschen kommt und für sie eine willkommene Anlaufstelle ist. Im langen Coronawinter 2020/21 setzten sie dieses Engagement fort.
„Ich finde, hier ist etwas ganz Besonderes passiert“, freute sich Oliver Burkhard, Vorstand Personal und Arbeitsdirektor der thyssenkrupp AG, in seiner Laudatio, „aus einer tollen Idee ist eine breite Initiative geworden, die von vielen Menschen und Organisationen getragen und unterstützt wird. Das ist nicht nur ein großartiges solidarisches Engagement, sondern lebenserleichternd und manchen Fällen sogar lebensrettend – wir alle wissen: Der Winter steht schon wieder vor der Tür.“
Für die Essener Foodsaver erinnerte sich Betty van Loon daran, dass im Frühjahr 2020 vieles plötzlich gar nicht mehr ging und insbesondere die Lebensmittelspender für die Obdachlosenversorgung von „Essen packt an“ wegbrachen. „Es war, als blieben viele funktionierende Zahnräder stehen. Zugleich hatten aber viele Menschen neue Ideen, neue Spender kamen auf uns zu, zum Beispiel Kantinen und Schulmensen – und so begannen sich wieder viele kleine Räder zu drehen. Mit unseren Helferinnen und Helfern, denen mein Dank gilt, waren wir seitdem über 400 Mal Einsatz. Sie helfen selbstlos, regelmäßig und verlässlich. Der Solidaritätspreis wird dabei helfen, die nun funktionierenden Räder in Schwung zu halten und bringt vielleicht auch wieder neue Räder in Schwung.“
Essener Solidaritätspreis 2021
Das „Special Olympics Team“ des ETB Schwarz-Weiss Essen besteht aus Spielern mit einer geistigen Behinderung. Solche Teams gibt es auch in anderen Städten. Aber die Essener Mannschaft ist die einzige, die am regulären Spielbetrieb teilnimmt. Die Erfahrungen, die dabei zustande kommen, sind gut für alle: für die Special-Olympics-Spieler selbst, für die Trainer und Betreuer und für die nichtbehinderten Gegner auf dem Feld. Novitas BKK-Vorständin Kirsten Budde hob in ihrer Laudatio hervor, dass es beim Helfen nicht auf Eloquenz ankommt: „Wo man sich für Schwächere einsetzt, da hält man ihnen keine Reden. Da hört man zu. Da fühlt man mit. Da packt man an.“
Für die Special-Olympics-Spieler dankte Shembo Okalo herzlich und unter großem Applaus für den Solidaritätspreis. „Dieser Preis kommt zum richtigen Zeitpunkt“, freute sich ETB-Handball-Abteilungsleiterin Nicole Spratte, „denn die Teammitglieder von Special Olympics sind beitragsfrei gestellt und die Arbeit mit ihnen ist vollständig spendenfinanziert.“ Die intensive Gemeinschaft mit den Spielern beschrieb Trainer Klaus Laß: „Diese Jungs geben uns etwas, das man gar nicht beschreiben kann. Wir genießen die Arbeit mit ihnen sehr. Und sind auch privat sehr mit ihnen verbunden. Da kommen dann auch schon mal abends um 21.00 Uhr Nachrichten aufs Smartphone, wenn einer nach einem passenden Geschenk für seine Mutter sucht. Aber auch wenn sie mal in der Schule oder am Arbeitsplatz nicht weiterwissen, fragen sie uns um Rat.“
Der mit 2.500 Euro dotierte Essener Solidaritätspreis geht auf eine Initiative der Novitas BKK zurück. Seit 2014 ist die thyssenkrupp AG Preisstifter. Zu den Preisträgern gehören das Hospiz Essen-Steele (2008), die Fürstin Franziska-Christine-Stiftung (2011) und der Menschenmögliches e. V. (2019).