Bei einem Haushaltsvolumen von fast 1,2 Mrd. Euro gab die Novitas BKK das meiste Geld für Krankenhausbehandlungen (36 Prozent), Arzneimittel (16 Prozent) und ambulante ärztliche Behandlungen (15 Prozent) aus. Die Verwaltungskosten betragen hingegen nur einen Anteil am Gesamtvolumen von 4,8 Prozent: Sie konnten seit 2010 um 13 Mio. Euro gesenkt werden, ganz überwiegend im Sachkostenbereich.
Bei den Leistungsausgaben liegt die Novitas BKK um 5,5 Mio. Euro über den Zuweisungen für Leistungen aus dem Gesundheitsfonds. Ursache dafür ist eine anerkannte Ungerechtigkeit bei der darin enthaltenen Mittelzuweisung für Krankengeld, die bei der Novitas BKK mit über 10 Mio. Euro Defizit zu Buche schlägt. Diese Mittelzuweisung berücksichtigt nämlich nicht die Einkommenshöhe der versicherten Arbeitnehmer. "Auch der wissenschaftliche Beirat des Bundesversicherungsamtes räumt ein", sagt Finanzchef Frank Brüggemann, "dass die Einkommenshöhe ein entscheidender Faktor ist - nach ihr wird ja das Krankengeld berechnet."
Im Einvernehmen mit dem BKK Dachverband fordert die Novitas BKK den Gesetzgeber zum Handeln auf. "Das Problem ist bekannt", erklärt Ernst Butz, Vorstandsvorsitzender der Novitas BKK, "und langfristig muss eine neue Berechnungs-grundlage her. Aber bis diese definiert ist, schlagen wir eine pragmatische Lösung durch einen Kostenausgleich mit Selbstbeteiligung zwischen den Krankenkassen vor. Es darf nicht passieren, dass Versicherte belastet werden, weil der Gesetzgeber ein erkanntes Problem ungelöst liegen lässt."