"Wir sind seit 1836 hier in Essen, und wir sind froh, dass wir an dieser wertvollen Arbeit mitwirken können", erklärte ktpBKK-Vorstand Stefanie Eickmeier, "über Amts- und Kassengrenzen hinweg dienen wir alle gemeinsam den Menschen in Not. Und das gilt unvermindert auch über unseren Zusammenschluss mit der Novitas BKK hinaus. Wir heißen demnächst anders, und unser Sitz ist in einer anderen Stadt, aber der Pflegestützpunkt als erste Anlaufstelle in Sachen Versorgung und Beratung in der Kurfürstenstrasse bleibt allen Essenern erhalten . Hier werden unsere Pflegeberaterinnen unverändert für Auskünfte, Fragen und Ratschläge zur Verfügung stehen."
"Bei uns in Essen geschieht sehr viel ehrenamtlich", freute sich der Beigeordnete Peter Renzel bei der Eröffnung des Pflegestützpunktes in den Räumen der ktpBKK, "trotzdem brauchen wir die Profis, die mit vollem Einsatz und großem Können Tag für Tag die Problem rund um die Pflege lösen helfen."
"Die Pflegeversicherung in Deutschland ist als Altenpflegeversicherung organisiert", bemerkte Hauptredner Wilfried Schnepp, Professor für familienorientierte und gemeindenahe Pflege an der Universität Witten/Herdecke, "aber vergessen Sie niemals, dass es auch andere Gründe für Pflegebedürftigkeit gibt als Alter und dass Ihre Hilfe auch in ganz anderen Situationen gesucht wird - denken Sie beispielsweise an die Eltern behinderter Kinder!"
Direkt wandte sich Prof. Schnepp an die Pflegeberaterinnen, die im Pflegestützpunkt Rat und Hilfe bieten: "Die Not, die zu Ihnen kommt, hat viele Gesichter, und manche sind im Gesetz nicht vorgesehen. Wir haben zum Beispiel bei unseren Erhebungen über pflegende Kinder mit einem Vierjährigen gesprochen, der seiner depressionskranken Mutter Essen macht, mit einer Zehnjährigen, die dafür sorgt, dass ihre jüngeren Geschwister pünktlich in die Schule kommen, und mit einem Vierzehnjährigen, der neben seiner Großmutter schläft, damit er bei einem Asthma-Anfall eingreifen kann."