Einwohner von fünf der zehn verschiedenen Départements in Haiti wurden am Samstag von den Wassermassen geweckt, die ohne Pause vom Himmel herabstürzten. Die Regenfälle dauerten den ganzen Tag an und verursachten enorme Schäden im ganzen Land. Nach Angaben der Zivilschutzbehörde des Landes wurden mehr als 1.200 Häuser überflutet. Fast 7.500 Familien sind betroffen, über 13.600 Menschen mussten aus ihrem Zuhause fliehen. Wegen der vom Boden aufgenommenen Wassermengen wurde für das ganze Land eine Warnung vor Überschwemmungen, Erdrutschen und Steinschlag ausgerufen. Am stärksten haben die Regengüsse das Département Ouest erwischt, insbesondere die Orte Gressier, Léogâne, Merger, Fonds-Verettes, Cité Soleil und Tabarre.
nph-Kinderkrankenhaus bisher verschont
In Tabarre befindet sich auch das St. Damien Kinderkrankenhaus von nph. „Obwohl die Gemeinde zu den stark betroffenen Gebieten gehört, blieben sowohl das Krankenhaus St. Damien als auch die nph-Schulen verschont“, heißt es aus dem nph-Projektland. Von einem Aufatmen kann dennoch nicht die Rede sein. Die Behörden vor Ort fürchten, dass die Situation in den kommenden Tagen zu einem Anstieg der Cholera-Fälle im gesamten Land führen wird. Auch im St. Damien Krankenhaus macht man sich auf eine weitere Cholera-Welle gefasst. Glücklicherweise hat die nph-Cholerastation jüngst Unterstützung von der Stiftung RTL – Wir helfen Kindern erhalten.
Landwirtschaft stark belastet
Neben dem erneuten Cholera-Ausbruch Ende letzten Jahres leiden Haitis Einwohner unter einer schweren Ernährungskrise. Fast die Hälfte der Bevölkerung hat laut der Vereinten Nationen Schwierigkeiten, sich zu ernähren. Durch die Flutkatastrophe am Wochenende wurden nun zusätzlich einige Felder zerstört. Damit reißt es die Menschen in Haiti noch tiefer in die Krise und den Hunger.