Nach Steuern verbleibt für die Anteilseigner der NÜRNBERGER ein Konzernergebnis von 68,2 (40,3) Mio. EUR. Damit konnte gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 69,2 Prozent erreicht werden.
Die börsennotierte Dachgesellschaft NÜRNBERGER Beteiligungs- Aktiengesellschaft erzielte aus Erträgen ihrer Tochterund Beteiligungsunternehmen einen um 9,5 Prozent gesteigerten Jahresüberschuss von 22,0 (20,1) Mio. EUR. "Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, die Dividende von 1,50 EUR auf 1,70 EUR je Stückaktie zu erhöhen", erklärte Dr. Werner Rupp. Die Anteilseigner erhalten damit 19,6 Mio. EUR, 13,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das operative Geschäft in den vier Segmenten Lebensversicherung, Krankenversicherung, Schaden-/Unfallversicherung sowie Bankdienstleistungen verlief positiv. Die Neu- und Mehrbeiträge konnten um 13,5 Prozent auf 687 (605) Mio. EUR gesteigert werden. Die Beitragseinnahmen wuchsen um 4,8 Prozent auf 3,11 (2,96) Mrd. EUR. Die Zahl der Versicherungsverträge - vor allem mit Privatkunden und mittelständischen Unternehmen - erhöhte sich um 2,3 Prozent auf 7,8 Mio.
Die Kapitalanlagen stiegen um 3,5 Prozent auf 18,89 Mrd. EUR. Auf 1,63 (1,57) Mrd. EUR beliefen sich die Kapitalerträge einschließlich der nicht realisierten Gewinne aus der Fondsgebundenen Versicherung. Die Provisionseinnahmen, im Wesentlichen aus der Vermittlung von Investmentfonds, Bausparverträgen und Rechtsschutzversicherungen, liegen mit 41 Mio. EUR fast auf Vorjahresniveau. Der Konzernumsatz - die Summe aus verdienten Beitragseinnahmen, Kapitalerträgen (ohne nicht realisierte Gewinne aus der Fondsgebundenen Versicherung) und Provisionseinnahmen - betrug 4,43 Mrd. EUR, 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die NÜRNBERGER erbrachte Versicherungsleistungen für eigene Rechnung von 1,96 Mrd. EUR (+ 5,4 Prozent). Für Beitragsrückerstattungen wurden 451 (379) Mio. EUR bereitgestellt.
Ende Dezember 2007 waren 29.633 Männer und Frauen im Außendienst für den Konzern tätig. Ihnen bietet die NÜRNBERGER ausgefeilte technische Lösungen, um alle Erfordernisse des neuen Versicherungsvertragsgesetzes zu erfüllen. Damit wurde die bisher gute Wettbewerbsposition in der Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern erneut gestärkt.
Im Innendienst waren am Jahresende 3.705 (3.673) Angestellte beschäftigt. 246 von ihnen arbeiten für die NÜRNBERGER SofortService AG, die zum 1. Juli 2007 den Betrieb aufgenommen und wesentliche Teile der Schadenregulierung übernommen hat. Die Neuorganisation der Schadenregulierung stärkt im Schadenfall den Kundenservice. Auf 214 Beschäftigte gewachsen ist die NÜRNBERGER Communication Center GmbH, die für den Konzern und für Dritte erfolgreich Call-Center-Aufgaben übernimmt.
Lebensversicherung
Die Lebensversicherer der NÜRNBERGER Gruppe, einschließlich die beiden im Pensionsgeschäft tätigen Gesellschaften, konnten 2007 ihre Marktposition erneut ausbauen. Die Neubeiträge stiegen erheblich um 13,6 Prozent auf 425 Mio. EUR, während der Markt 2007 stagnierte.
Wesentlich zur guten Entwicklung beigetragen haben die staatlich geförderten Basis- und Zulagenrenten. Fast 120.000 Verträge, und damit über ein Drittel der 2007 bei den NÜRNBERGER Lebensversicherern abgeschlossenen Neuverträge, entfielen auf die geförderten Rentenprodukte. Bei der Zulagenrente nach dem Riester-Modell konnten die Neubeiträge verdoppelt, bei der Basisrente konnte ein ähnlich starkes Wachstum erreicht werden. Auch die NÜRNBERGER Investment Berufsunfähigkeitsversicherung findet mit 55.000 Neuabschlüssen weiter großen Anklang.
Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung konnte die NÜRNBERGER auf 2,14 (2,04) Mrd. EUR oder um 4,5 Prozent steigern, während der Markt in Deutschland nur um 0,6 Prozent wuchs. Der gesamte Bestand gemessen nach Versicherungssumme lag Ende 2007 bei 113,29 Mrd. EUR. Das auf die Anteilseigner der NÜRNBERGER entfallende Jahresergebnis (nach IFRS) im Lebens- und Pensionsgeschäft wurde deutlich auf 48 (25) Mio. EUR verbessert.
Krankenversicherung
Die NÜRNBERGER Krankenversicherung AG konnte ihre Beitragseinnahmen auf 137 (125) Mio. EUR (+ 9,5 Prozent) steigern. Der Markt wuchs im Vergleich hierzu nur um 3,4 Prozent. Bei den Neubeiträgen hingegen konnte sich die Gesellschaft dem Branchentrend nicht entziehen: Sie gingen auf 20 (26) Mio. EUR zurück, weil Arbeitnehmern der Wechsel von der gesetzlichen in die private Versicherung erschwert wurde und nach wie vor Unsicherheit über noch anstehende Veränderungen im Gesundheitssystem besteht. Dem deutlich niedrigeren Neugeschäft in der Vollversicherung steht ein starker Anstieg bei Zusatzversicherungen gegenüber.
Dies spiegelt sich in der Bestandsentwicklung der NÜRNBERGER Krankenversicherung wieder: Während der Nettozuwachs bei den Vollversicherten mit 500 Personen zwar im Marktvergleich noch gut, im Gegensatz zu den Vorjahren jedoch gering war, wuchs die Zahl der Versicherten insgesamt um bemerkenswerte 23,9 Prozent auf fast 206.000 (166.000) Personen. Daneben bestanden 101.000 (99.000) Versicherungsverträge im Rahmen der Auslandsreise-Krankenversicherung. Das IFRSJahresergebnis der Gesellschaft stieg um 27,6 Prozent auf 3,6 (2,8) Mio. EUR.
Schaden-/Unfallversicherung
Die Schaden- und Unfallversicherer der Gruppe konnten ihr Neugeschäft 2007 erneut kräftig verbessern. Nicht zuletzt durch die Alleinzeichnung von spartenübergreifenden Betriebsversicherungen, an denen die NÜRNBERGER bisher nur beteiligt war, die intensive Bewerbung des Kfz-Wechselgeschäftes sowie die Ausweitung des gewerblichen Geschäftes in der Autoversicherung wuchsen die Neu- und Mehrbeiträge um 18,3 Prozent auf 242 (205) Mio. EUR. Außerdem konnte mit einer bundesweiten Werbekampagne für die Autoversicherung hohe Aufmerksamkeit erzielt werden.
Auf dieser Grundlage erhöhten sich auch die Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld Schaden- und Unfallversicherung auf 836 (798) Mio. EUR, ein Plus von 4,7 Prozent. Die Zahl der Verträge stieg auf 4,2 Mio.
Insbesondere wegen der 2007 eingetretenen Elementarschäden, verursacht vor allem durch den Winterorkan "Kyrill", eines angespannten Schadenverlaufs in der Kraftfahrtversicherung und diverser Großschäden in der Unfall- und Feuerversicherung betrugen die Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle 568 (506) Mio. EUR. Die Schaden-Kosten-Quote nach Rückversicherung blieb mit 96,9 Prozent nahezu unverändert. Die NÜRNBERGER erzielte im Geschäftsfeld Schaden- und Unfallversicherung ein Jahresergebnis von 17,1 (17,5) Mio. EUR.
Bankdienstleistungen
Das Geschäftsfeld Bankdienstleistungen umfasst die FÜRST FUGGER Privatbank KG und ihre Tochtergesellschaften. Sie bieten eigene Produkte an und vermitteln Kapitalanlagen von Anbietern außerhalb des Konzerns. Das Gesamtvolumen der verwalteten Depots inklusive vermitteltes Geschäft ging 2007 aufgrund eines Sondereffekts auf 3,10 (3,30) Mrd. EUR zurück. Das gesamte Segment Bankdienstleistungen erbrachte ein Jahresergebnis von 5,7 (5,8) Mio. EUR.
Ausblick 2008
Mit einer Kombination aus individueller Dienstleistung für Kunden und Vertriebspartner, modernster technologischer Unterstützung des Verkaufs, attraktiver Produktpalette in Wachstumsmärkten und erstklassigen Ratings ist die NÜRNBERGER auch für 2008 gut aufgestellt. Sie geht daher von einem Beitragswachstum aus, das mit 3,4 Prozent deutlich über der für den Markt prognostizierten Steigerungsrate von 1,5 Prozent liegt. Die NÜRNBERGER rechnet für 2008 wieder mit einem auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnis auf Vorjahresniveau.
In der Lebensversicherung plant die NÜRNBERGER weitere Zuwächse bei den staatlich geförderten Basis- und Zulagenrenten. Vertriebschancen ergeben sich außerdem in der Berufsunfähigkeits- Versicherung - dort hat die NÜRNBERGER 2008 ihr Preis- Leistungs-Verhältnis erneut verbessert - und in der Fondsgebundenen Versicherung, die durch die Abgeltungsteuer wieder an Attraktivität gewinnt. Erwartet werden 2008 im Segment Lebensversicherung weiter steigende Neubeiträge.
Die NÜRNBERGER Krankenversicherung AG rechnet 2008 mit neuerlichem Wachstum im Geschäft mit Zusatzversicherungen. Erst in den Folgejahren werden Erleichterungen beim Versichererwechsel durch das Wettbewerbsstärkungsgesetz wieder zu deutlichen Zuwächsen im Neugeschäft der Vollversicherung führen.
Die NÜRNBERGER Schaden- und Unfallversicherer gehen für 2008 von steigenden Beitragseinnahmen und Neubeiträgen aus. Im Mittelpunkt der Vertriebsaktivitäten werden die Ausweitung des Bestands an Betriebsversicherungen des Autohandels und die Initiative NÜRNBERGER ServicePartner stehen, mit der die Marktposition in der Autoversicherung weiter verbessert wird. In der Sachversicherung wurden Elemente integriert, die dem Klimawandel Rechnung tragen. Nach den Belastungen durch "Kyrill" wird für 2008 ein Rückgang des Schadenaufwands erwartet. Auch durch die verbesserte Effizienz in der Schadenregulierung wird die Schaden-Kosten-Quote zurückgehen.
Die FÜRST FUGGER Privatbank KG geht für 2008 in den beiden Geschäftsbereichen Private Banking und Partnerbank NÜRNBERGER von einer Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung aus. Sie rechnet mit einem Betriebsergebnis nach Risikovorsorge von rund 5 Mio. EUR.