Seit dem 1. Januar 2001 haben nur noch Personen, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden, Anspruch auf eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente. Alle anderen erhalten im Falle einer langwierigen oder endgültigen Berufsunfähigkeit eine sogenannte Erwerbsminderungsrente. „Diese greift allerdings erst, wenn der Betroffene überhaupt keinen Beruf mehr sechs Stunden täglich ausüben kann“, berichtet Versicherungsexperte Dominik Stadelbauer. Und sie reicht bei weitem nicht aus: „Die Rente entspricht circa fünfzehn bis dreißig Prozent des letzten Bruttoeinkommens.“ Verschärft wird die Lage noch durch die aktuelle Rechtsprechung zu Einsätzen auf dem Bau: Wurden seitens des Handwerkers nur unzureichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen, ist der Bauherr bei Unfällen nicht verpflichtet, Schadenersatz und Schmerzensgeld zu leisten.
Besonders gefährdet
Allgemein gilt: Wer ein Handwerk ausübt, ist hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt – egal ob Bäcker, Metzger, Fliesenleger oder Maurer. Das Risiko einer Berufsunfähigkeit aufgrund von Unfällen und körperlichen Beschwerden sowie frühen Verschleißerscheinungen ist bei Handwerkern daher besonders hoch. So zählen viele der Handwerksberufe wie Gerüstbauer oder Dachdecker zu den gefährlichsten Berufen in Deutschland. Allein im Jahr 2014 ereigneten sich rund 880.000 meldepflichtige Unfälle von Handwerkern. Darüber hinaus leiden mehr als 40 Prozent der Beschäftigten in der Branche an Beschwerden im Muskel-Skelett-Bereich: Bandscheibenvorfälle oder Knieprobleme wie Meniskuserkrankungen und letztlich Arthrose sind hier leider keine Seltenheit. Kaum verwunderlich also, dass fast 50 Prozent aller Handwerker schon lange vor Erreichen des offiziellen Eintrittsalters in Rente gehen (müssen).
Wichtige Schutzmaßnahmen
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit sollten damit zu den wichtigsten Themen in Handwerksberufen gehören – für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer. Viele Berufsgenossenschaften geben Broschüren mit wertvollen Tipps zu Prävention und Gesundheitsförderung heraus. Diese umfassen zum Beispiel Hinweise zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung oder Bewegungsregeln zur Verminderung der Belastungen während der Arbeit. Das kann helfen, Knie und Rücken zu schonen und vorzeitigem Verschleiß vorzubeugen. „Die Unfallzahlen belegen zudem eindrücklich, dass immer geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden müssen – egal wie groß Leistungs- und Termindruck auch sein mögen“, mahnt der Versicherungsexperte. Auch bei größter Vorsicht können Gesundheitsschäden nie ganz ausgeschlossen werden können – zusätzlicher Versicherungsschutz ist daher empfehlenswert. Hier gilt: „Möglichst früh anfangen!“, so Stadelbauer weiter. Ein Versicherungseintritt in jungen Jahren lohnt sich aus mehreren Gründen: Für Auszubildende gibt es häufig spezielle Tarife. Und: In jungen Jahren treten unter Umständen beitragserhöhende Vorerkrankungen weitaus seltener auf.
BU – Ja oder nein?
Der Bund der Versicherten zählt eine private BU zu den wichtigsten Versicherungen für Arbeitnehmer. Sie zahlt im Leistungsfall eine monatliche Rente aus und sichert die Betroffen so zumindest finanziell ab. „Dafür muss meistens eine Berufsunfähigkeit von 50 Prozent vorliegen und durch ein ärztliches Gutachten nachgewiesen werden. Außerdem muss der Versicherte in der Regel für mindestens sechs Monate berufsunfähig sein“, erklärt Versicherungsexperte Stadelbauer. „Für Handwerker ist eine BU-Versicherung aufgrund der hohen körperlichen Belastungen und der Unfallgefahr eigentlich unverzichtbar“, meint Stadelbauer weiter. Doch genau diese Gründe sorgen auch dafür, dass viele dennoch auf eine private Absicherung verzichten: Handwerkliche Berufe werden meist der höchsten Risikogruppe zugeordnet. Das hat relativ hohe Beiträge zur Folge. „Eine riskante Entscheidung“, mahnt der Experte. „Denn fällt das Einkommen infolge einer langwierigen Erkrankung plötzlich weg, stehen viele Handwerker nicht nur vor dem beruflichen, sondern auch vor dem finanziellen Aus.“
Die Alternative
Gerade für viele Berufseinsteiger und selbstständige Handwerker sind die hohen Kosten durchaus ein Problem. Speziell an die Erfordernisse der Handwerksbranche angepasste Tarife wie der NÜRNBERGER HandwerkerSchutz bieten eine Lösung – zu deutlich günstigeren Konditionen. Diese Grundfähigkeits-Versicherung richtet sich besonders an die Bedürfnisse körperlich tätiger Personen und kann neben dem Baustein BasisSchutz, der gegen den Ausfall von 14 Grundfähigkeiten wie Sehen, Stehen oder Gebrauch der Hände absichert, um zwei zusätzliche Bausteine erweitert werden: Den KrankheitsSchutz, der Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs durch eine Einmalzahlung abdeckt, und den Baustein UnfallSchutz, der den Versicherungsnehmer im Falle langfristiger Krankenhausaufenthalte oder Invalidität finanziell absichert. Durch diesen modularen Aufbau kann die Versicherung genau auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten zugeschnitten werden.
Weitere Informationen unter www.nuernberger.de