„Eine ausreichende Ernährung ist das Fundament des Wachstums von Kindern“, betonte PD Dr. Frank Jochum, Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau, Berlin. Mangelernährung bei Kindern in Deutschland ist jedoch häufiger als vielfach angenommen: Die Prävalenz krankheitsassoziierter Mangelernährung bei hospitalisierten Kindern liegt zwischen 6 und 30 Prozent. Ein besonders hohes Risiko für einen schlechten Ernährungszustand haben Frühgeborene und chronisch kranke Kinder – zum Beispiel mit angeborenen Herzfehlern, zystischer Fibrose, neurologischen, gastrointestinalen und malignen Erkrankungen sowie Kinder mit Beeinträchtigung der Ess- oder Schluckfähigkeit.1-3
Die Folgen einer Mangelernährung bei Kindern können gravierend sein: So kann es unter anderem zu Wachstumsstörungen, verminderter Gehirnentwicklung, gehäuften Komplikationen, erhöhter Infektanfälligkeit und einer verschlechterten neuromuskulären Entwicklung kommen.4,5 Die Teilnehmer des Ernährungskonventes forderten deshalb eine frühe Erfassung und effektive Therapie der kindlichen Malnutrition.
Fehlende Referenzwerte können die Diagnose erschweren
„Die große Bandbreite bei den Angaben zur Prävalenz der Mangelernährung bei Kindern reflektiert das Fehlen einheitlicher diagnostischer Kriterien zur Erfassung der Mangelernährung“, so Professor Dr. Dr. Berthold Koletzko, Dr. von Haunersches Kinderspital, Universität München. Er plädierte dafür, alle Kinder bei der Aufnahme ins Krankenhaus routinemäßig zu wiegen und die Länge zu messen. Außerdem sollte der Verlauf dokumentiert und in jedem Entlassungsbrief aus der Klinik Angaben zum Ernährungszustand des Kindes gemacht werden, so die Forderung der Experten. Sinnvoll erschien auch die Implementierung der Daten in der elektronischen Fallakte – „Red-flag-Symbole“ könnten dann auf Ernährungsdefizite hinweisen. Dr. Slim Saadi, niedergelassener Kinder- und Jugendarzt, München, schränkte jedoch ein: „Es gibt bisher für eine Reihe an Kollektiven, beispielsweise neuropädiatrische Patienten, keine Referenzwerte, die ein entsprechendes Warnsignal unterstützen.“ Dr. Martin Claßen, 2.Vorsitzender der Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE), wies auf die vielen unterschiedlichen Grunderkrankungen von mangelernährten Kindern hin und betonte: „Kinder mit Mangelernährung sind eine sehr inhomogene Gruppe, dies macht das Festlegen gemeinsamer Standards schwierig.“ Jochum machte darüber hinaus deutlich, dass es in einigen pädiatrischen Spezialgebieten neben Referenzwerten für die Diagnose auch an einheitlichen Leitlinien zur Therapie der Mangelernährung bei Kindern fehle. Koletzko unterstrich: „Es muss aber nicht nur gemessen werden, es müssen auch Schlüsse daraus gezogen werden. Liegt eine Mangelernährung vor, muss diese auch therapeutisch adressiert werden.“ Welche Form der Ernährungstherapie individuell die beste ist, sollte möglichst gemeinsam mit Ärzten, Pflegekräften, Ernährungsexperten und Eltern entschieden werden, so der Tenor der Teilnehmer des Konvents.
Für den bestmöglichen Therapieerfolg medizinischer Ernährung
Für einen individualisierten Ansatz bei der Ernährung akut und chronisch kranker Kinder setzt sich auch das Erlanger Unternehmen Nutricia ein. Es bietet dafür altersadaptierte pädiatrische Trink- und Sondennahrung, die speziell auf den individuellen Nährstoffbedarf von Kindern zugeschnitten ist. Die Infatrini®-Produkte umfassen Trink- und Sondennahrung für Säuglinge. Für Kinder in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen stehen verschiedene Varianten der Marke Nutrini® zur Verfügung. Saadi erklärte: „Bei vielen Ärzten gibt es Unsicherheit bezüglich der Erstattung von medizinischer Ernährung. Hier kann zum Beispiel ein Blick auf die Internetseite von Nutricia (www.nutricia.de/fuer-fachkreise) mit den dortigen Hinweisen zur Arzneimittelrichtlinie sehr hilfreich sein.“
MEHRnährungsexperten Junior – einziger Service dieser Art für Kinder
„Ein wesentliches Problem bei der Ernährung insbesondere von chronisch kranken Kindern ist die häufig schlechte Vernetzung zwischen Kliniken und dem niedergelassenen Bereich“, beklagte M.S.M Dipl. Soz. Päd. Karin Wagner, Ambulante Kinderkrankenpflege und Familienhilfe, Fürstenfeldbruck, und forderte mehr Unterstützung für die betroffenen Eltern und Pflegekräfte. Um diese Situation zu verbessern, bietet Nutricia einen deutschlandweit einmaligen Service an: Die MEHRnährungsexperten Junior unterstützen Eltern, Angehörige und Pflegekräfte von Kindern, die auf Trink- und/oder Sondennahrung angewiesen sind. Erfahrene, examinierte Pflegekräfte helfen unter anderem bei der Integration der Ernährungstherapie in den Familienalltag. Mit den MEHRnährungsexperten sind die kleinen Patienten in guten Händen – von der Entlassung aus der Klinik bis zur weiteren Versorgung in Pflegeeinrichtungen oder zuhause.
Quellen:
3. Erlanger Ernährungskonvent, Schloss Atzelsberg, Marloffstein, 9. Februar 2017, Veranstalter: Nutricia GmbH, Erlangen
1 Koletzko B et al., Monatsschr Kinderheilkd 2016; 164: 19-30.
2 Pawellek I et al., Clin Nutr 2008: 27 (1): 72-76.
3 Joosten KF, Hulst JM, Curr Opin Pediar 2008; 20 (5): 590-596.
4 Hecht C et al., Clin Nutr 2015; 34 (1): 53-59.
5 Claßen M, Pädiatrie hautnah 2016; 28: 48-53.
Spezialist auf dem Gebiet der medizinisch enteralen Ernährung
Die Nutricia GmbH mit Sitz in Erlangen ist Spezialist für medizinisch enterale Ernährung. Das Unternehmen bietet Konzepte zur Patientenversorgung im stationären und ambulanten Bereich. Zum Sortiment gehören Trink- und Sondennahrung für Kinder und Erwachsene, Applikationssysteme, Ernährungssonden und Ernährungspumpen sowie spezielle Produkte zur Ernährungstherapie bei seltenen, erblichen Stoffwechselstörungen. International ist Nutricia ein Teil der Medical Nutrition Sparte von Danone.