Das Symposium für Intensivmedizin + Intensivpflege bietet Ärzten und Pflegekräften ein breit gefächertes Kongressprogramm. Die große Relevanz des Themas Schluckstörungen zeigte sich auch am riesigen Andrang bei der Veranstaltung „Dysphagie beim Intensivpatienten – das unterschätzte Risiko. Wie erkennen und wie behandeln?“: Der Vortragsraum war bis auf den allerletzten Platz gefüllt, zahlreiche weitere Interessierte fanden keinen Platz mehr.
Dysphagie mit erhöhter Mortalität und Morbidität assoziiert
Professor Dr. Rainer Dziewas, Leiter Stroke-Unit und der neurologischen Intensivstation am Universitätsklinikum Münster, erklärte: „Die Inzidenz der Dysphagie auf Intensivstationen ist sehr hoch – bei längerer Beatmung sind mehr als 80% der Patienten betroffen. Das Problem ist mit einem gesteigerten Komplikationsrisiko und höherer Mortalität assoziiert.“1,2 Als mögliche Ursachen der Dysphagie bei Intensivpatienten nannte Dziewas neben der Langzeitbeatmung u. a. auch Sepsis, Schlaganfall sowie neurologische Komorbiditäten. Zur Beurteilung der Schluckfähigkeit besonders geeignet ist Dziewas zufolge das endoskopische Verfahren FEES (Fiberoptic Endoscopic Evaluation of Swallowing). Es sei am Krankenbett verfügbar und kann auch bei eingeschränkter Mitarbeit des Patienten durchgeführt werden.
Kostaufbau als Teamentscheidung
Der Logopäde Norbert Niers, Krankenhaus Ludmillenstift Meppen, ging auf die Bedeutung der Beatmungsdauer für das Risiko einer Schluckstörung ein: Nach mehr als 48-stündiger Beatmung sind Niers zufolge zwei von drei Patienten von einer Dysphagie betroffen.3
Niers machte deutlich, dass es beim Management bzw. der Behandlung von Schluckstörungen zahlreiche praktische Aspekte zu beachten gebe. Diese reichen von der Größe der Trachealkanüle und der Liegedauer über akute bzw. chronische Erkrankungen des Patienten, eventuell bestehende Vorschädigungen des Larynx bis hin zu Sedierungstiefe und der Funktion von Husten- oder Schluckreflexen. Entscheidet das Team, dass bei einem Patienten mit einem oralen Kostaufbau begonnen werden kann, steht eine Kombination aus enteraler Ernährung (Sondennahrung ), hochkalorischer medizinischer Trinknahrung und hochfrequenten Mahlzeiten (unter Verwendung amylaseresistenter Verdickungsmittel) im Vordergrund.
Bedarfsgerechte Konsistenz von Speisen und Getränken mit Nutilis
Das Erlanger Unternehmen Nutricia engagiert sich stark im Dysphagie-Management und bietet eine Reihe von Produkten für Patienten mit Schluckstörungen an: So lässt sich mit den Dickungsmitteln Nutilis Powder und Nutilis Clear eine für den individuellen Patienten als aspirationssicher ermittelte Konsistenz von pürierten Speisen und Getränken erreichen. Das Produkt enthält neben Stärke auch amylaseresistente Dickungsmittel, die dafür sorgen, dass pürierte Speisen oder Getränke ihre Konsistenz auch bei Speichelkontakt beibehalten. So wird die Stabilität der Andickung während des gesamten Schluckvorgangs sichergestellt. Neben Nutilis Powder bietet Nutricia zur Versorgung von Patienten mit Schluckstörungen auch konsistenzadaptiertes aromatisiertes Wasser (Nutilis Aqua) und Trinknahrung (Nutilis Complete und Nutilis Fruit) in verschiedenen Geschmacksrichtungen an.
Quellen:
Symposium: „Dysphagie beim Intensivpatienten – das unterschätzte Risiko. Wie erkennen und wie behandeln?“ im Rahmen des 26. Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege, 25. Februar 2016, Bremen; Veranstalter: Nutricia GmbH, Erlangen
1 Macht et al., Crit Care 2011; 15:R231
2 Thille et al., Am J Respir Crit Med 2013; 1294-1302
3 Skoretz S et al., Dysphagia 2014;29:647-654