Ein Gewichtsverlust bei Tumorpatienten ist häufig mit einer schlechteren Prognose assoziiert, wie am Beispiel von Patienten mit einem Pankreaskarzinom gezeigt wurde: Bei einem Gewichtsverlust von mehr als zehn Prozent des Körpergewichtes hatten sie eine signifikant kürzere Überlebenszeit als Patienten mit einem geringerem Gewichtsverlust (p<0,001).[2] Professor Dr. Matthias Pirlich, Evangelische Elisabeth Klinik, Berlin, unterstrich, dass nicht nur das Überleben der mangelernährten Patienten reduziert sei, auch die Lebensqualität bei einer Tumorkachexie ist im Vergleich zu gut ernährten Krebspatienten signifikant geringer (p<0,001).[3] Gründe für eine Mangelernährung im Rahmen einer Krebserkrankung sind nach Einschätzung der Experten eine zu geringe Nahrungs- bzw. Energieaufnahme z.B. wegen Übelkeit oder Schmerzen, geringe körperliche Aktivität sowie entzündliche Prozesse, die durch den Tumor hervorgerufen werden oder die Folge von Wunden oder Operationen sind.
Patienten profitieren von Ernährungstherapie
Die S3-Leitlinie für Klinische Ernährung in der Onkologie sieht deshalb vor, dass alle (!) onkologischen Patienten auf eventuelle Ernährungsdefizite gescreent werden. So identifizierte Risikopatienten werden einem Ernährungsassessment unterzogen, um den Therapiebedarf zu definieren und wenn nötig, wird eine Ernährungstherapie eingeleitet. Diese wird regelmäßig kontrolliert und eventuell dem veränderten Bedarf angepasst.[4]
Den Benefit einer Ernährungstherapie unterstreichen Ergebnisse von Lundholm et al., die über 300 Patienten mit einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung und einem Gewichtsverlust evaluierten. Im Vergleich zur „besten Supportivtherapie" profitierten die Patienten unter einer eskalierenden Ernährungstherapie (Beratung und ggf. Trinknahrung bzw. supplementierende parenterale Ernährung) mit einem signifikant längeren Überleben (p<0,01) und einer besseren körperlichen Leistungsfähigkeit.[5]
Einen wichtigen und effizienten Beitrag zur Verbesserung des Ernährungszustandes kann eine vollbilanzierte medizinische Trinknahrung wie z.B. Fortimel® zur ergänzenden oder ausschließlichen Ernährung leisten. Mit der Gabe von Trinknahrung lässt sich die zusätzliche Aufnahme von 600 bis 800 kcal pro Tag erreichen. Pirlich betonte: „Mit Blick auf Konsistenz, Geruch und Geschmack ist moderne Trinknahrung heute deutlich Compliancefreundlicher als früher. Zu einer guten Therapietreue tragen außerdem Produkte mit hoher Energiedichte bei". So zeigen Daten von Hubbard et al., dass die Compliance von Patienten bei einer Trinknahrung mit ≥ 2 kcal/ml signifikant größer ist als bei einer Energiedichte bis zu 1,5 kcal/ml.6
Fortimel® – Trinknahrung von Nutricia
Die medizinische Trinknahrung Fortimel® steht in zahlreichen Produktvarianten zur Verfügung, um den individuellen Bedürfnissen der unterschiedlichen Patienten gerecht zu werden. Fortimel® Compact 2.4 beispielsweise ist eine vollbilanzierte, hochkalorische Trinknahrung mit 2,4 kcal/ml, die 300 kcal pro Flasche mit nur 125 ml enthält. Das Produkt steht in sieben Geschmacksrichtungen und als neutrale Variante zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es Fortimel® Trinknahrung; beispielsweise auch mit Ballaststoffen, besonders hohem Eiweißgehalt oder mit frischem Joghurt-Geschmack. Alle Fortimel®-Produkte (außer Jucy) können vom Arzt zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden.
[1] Satellitensymposium „Klinische Ernährung: Das unterschätzte Potential in der Krebstherapie" im Rahmen des 32. Deutschen Krebskongresses, 24. Februar 2016, Berlin; Veranstalter: Nutricia GmbH, Erlangen
[2] Bachmann J et al., BMC Cancer 2009
[3] Norman K et al., Am J Clin Nutr 2010;92:612-619
[4] Arends J et al., Aktuel Ernährungsmed 2015;40:301-329
[5] Lundholm K et al., Cancer 2004
[6] Hubbard GP et al., Clin Nutrition 2012