Eine der häufigsten schweren körperlichen Beeinträchtigungen bei Kindern ist die Zerebral-parese. Zu den vielfältigen Ursachen, warum diese Kinder oft nicht ausreichend mit Energie versorgt werden, gehören die Unfähigkeit des Kindes, Hunger, Durst und Nahrungspräferen-zen auszudrücken, Fütterungsstörungen und motorische orale Beeinträchtigungen.1 So sind die Patienten z.B. oft nicht in der Lage, den Mund zu schließen oder es kann kein Bolus aus fester Nahrung im Mund gebildet werden. Außerdem kann die Initiation des Schluckreflexes verzögert sein, was die Aspirationsgefahr erhöht.
Mangelernährung erhöht Mortalität und Morbidität
Das Füttern der Kinder kann sehr aufwändig sein – bei manchen Kindern sind das Fütte-rungszeiten von über 6 Stunden pro Tag. Betreuer überschätzen Schmidt-Choudhury zufolge dabei oft die Energiezufuhr und unterschätzen die Fütterungszeiten. So können Nahrungs-menge und damit die Energiezufuhr deutlich unterhalb des Bedarfs liegen. 25 bis 68 Prozent der neurologisch erkrankten Kinder sind deshalb mangelernährt.2,3 Folgen der Mangelernäh-rung können u.a. eine erhöhte Morbidität und Mortalität sein, aber auch häufige Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte sowie eine verminderte Teilhabe an häuslichen und schuli-schen Aktivitäten. Angesichts dieser Situation forderte Schmidt-Choudhury: „Die Überwa-chung des Ernährungszustandes behinderter Patienten muss deshalb integraler Bestandteil der Betreuung sein."
Gastrostoma kann die Situation entschärfen
Eine Verbesserung der Situation bei orofazialen Störungen kann durch eine Zusammenar-beit von Pädiatern, Neuropädiatern und Logopäden erreicht werden, auch die Einbeziehung von Psychologen, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Ergotherapeuten kann hilf-reich sein. Unterstützung bei der Fütterung können auch verschiedene Sauger, Becher oder Haltevorrichtungen bieten, außerdem muss auf die korrekte Lage bzw. Haltung des Kindes geachtet werden. Bei hartnäckigen Problemen kann Schmidt-Choudhury zufolge auch das Legen eines Gastrostomas hilfreich sein. "Ein Gastrostoma kann die Gewichtszunahme er-heblich begünstigen, den Gesundheitszustand verbessern und die Fütterungszeiten verkür-zen", so Schmidt-Choudhury. Wichtig sei bei der Erwägung eines Gastrostomas die individu-elle Betrachtung der Gesamtsituation und eine multidisziplinäre Betreuung, denn manche Eltern empfinden es als "Versagen", ihr Kind nicht mehr oral ernähren zu können.
Eine Reihe von Studien macht deutlich, wie sehr Kinder mit schweren neurologischen Er-krankungen von einem Gastrostoma profitieren können: Eine prospektive Längsschnittstudie zeigt eine signifikante Gewichtszunahme, verstärktes Wachstum der Extremitäten sowie we-niger Krankenhauseinweisungen wegen Atemwegsinfektionen bei Kindern, die mit einem Gastrostoma versorgt wurden. Die Bezugspersonen berichteten außerdem von positiven Veränderungen beim Gesamtwachstum und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Kin-der.3 Eine weitere Untersuchung demonstrierte eine signifikante Verbesserung der Lebens-qualität der Bezugspersonen von Kindern mit einer Zerebralparese nach Behebung der Füt-terungsprobleme durch das Legen einer Gastrostomie-Sonde.4
Für den bestmöglichen Therapieerfolg medizinischer Ernährung
Das Erlanger Unternehmen Nutricia engagiert sich stark für einen individualisierten Ansatz bei der Ernährung schwer kranker Kinder. Dafür bietet Nutricia altersadaptierte pädiatrische Trink- und Sondennahrung, die speziell auf den individuellen Nährstoffbedarf von Kindern zugeschnitten ist. Die Infatrini®-Produkte umfassen Trink- und Sondennahrung für Säuglinge unter 9 kg Körpergewicht. Für Kinder, die zwischen 8 und 45 kg wiegen, steht mit Nutrini® Drink eine Trinknahrung in mehreren Varianten zur Verfügung. Die individuelle Versorgung von Kindern mit einem Gastrostoma, die zwischen 8 und 20 kg bzw. zwischen 21 und 45 kg wiegen, ist mit Nutrini® und Nutrini® Max sichergestellt.
Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen Ärzte, Pflegefachkräfte und Eltern mit einem auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmten Service - die MEHRnährungsexperten junior. Bei diesen speziell ausgebildeten Fachkräften sind die kleinen Patienten in guten Händen, von der Entlassung aus der Klinik bis zur weiteren Versorgung in Pflegeinrichtungen oder zuhause.
Quellen:
Symposium: „Ernährung beSONDErer Kinder und Jugendlicher Ernährung neurologisch schwerbehinderter Kin-der und Jugendlicher – Welche Daten gibt es dazu?“ im Rahmen der DNP-Tagung, 21. April 2016, Bochum; Ver-anstalter: Nutricia GmbH, Erlangen
1 Fung et al., 2002
2 Dahlseng et al., 2012
3 Sullivan P et al., Dev Med & Child Neuro 2005;47:77-85
4 Sullivan PJ et al., Dev Med & Child Neuro 2004;46:1796-800