Den hiesigen innovativen Mittelstand und damit Entscheider vor Ort kennenlernen: Mit diesem Ziel stattete Erlangens neuer Oberbürgermeister Dr. Florian Janik der Danone Medical Nutrition-Tochter Nutricia in der Allee am Röthelheimpark einen Besuch ab und informierte sich rund um die Themen Man-gelernährung und medizinische Trink- und Sondennahrung. Beim umfassenden Rundgang durch die unterschiedlichen Abteilungen des Spezialisten für medizi-nisch enterale Ernährung standen auch gemeinsame Anliegen zwischen Stadt und Unternehmen auf der Agenda: Der sinnvolle Abbau bürokratischer Hürden im Sinne einer verbesserten Patientenversorgung ist ein Bestreben, das sowohl Nutricia als auch die Stadt Erlangen beschäftigt. Beide beteiligen sich an einem Projekt zur integrierten Versorgung des Medical Valley EMN.
Gemeinsamkeiten pflegen
Der Antrittsbesuch offenbarte weiteres Kooperationspotenzial zwischen Politik und Wirtschaft. So konnten in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Infrastruktur, aber auch Sport gemeinsame Themen identifiziert werden. Nicht nur der geteilten Fußballbegeisterung möchte man künftig gerne gemeinsam auf dem Rasen frö-nen. Einen Erfahrungsaustausch zwischen Nutricia und Erlangens Stadtverwal-tung soll es auch hinsichtlich der Ausbildung, Einstellung und Integration behin-derter Menschen geben. Oberbürgermeister Dr. Florian Janik begrüßte vor allem das Engagement des Erlanger Mittelständlers, einen Arbeitsplatz für einen Mitar-beiter mit Behinderung einzurichten. "Die Stadt beschäftigt viele Mitarbeiter mit unterschiedlichen Arten von Behinderung. Gerne geben wir unsere Erfahrungen an andere Unternehmen weiter", so das Stadtoberhaupt.
Herzstück Erlangen
Besonders beeindruckt zeigte sich der Oberbürgermeister auch von den Reich-weiten des Unternehmens Nutricia, das weltweit mit Niederlassungen aufgestellt ist und allein am Standort in Erlangen rund 160 Mitarbeiter beschäftigt. Rechtsabteilung, Public Healthcare und Data Management, Marketing, Finanzen, die Koordination von Vertrieb und Einkauf sowie die Patientenberatung durch das HomeCare-Team: In der Erlanger Niederlassung laufen die wichtigsten Fäden der Nutricia GmbH zusammen. Für die bundesweite Sichtbarkeit der Hauptstadt für Medizintechnik sorgen täglich nicht zuletzt die 185 von Nutricia verwalteten Firmenfahrzeuge des Vertriebs mit Erlanger Kennzeichen. "Der Med-Tech-Standort Erlangen ist für uns nach wie vor attraktiv", verdeutlichte Markus Sand-mayr, Geschäftsführer des seit 1919 in Erlangen ansässigen Unternehmens.
Bürokratische Schwerfälligkeiten abbauen
Vor allem die direkte Nähe Nutricias zu seinen Kunden erschien Dr. Florian Janik bemerkenswert. Nutricias "Mehrnährungsexperten" kümmern sich tagtäglich vor Ort beratend um die Anliegen der Patienten und versorgen diese. Dabei unterstützt sie das HomeCare-Team im Innendienst, indem es den hohen administrativen Aufwand bewältigt, den das deutsche Gesundheitssystem fordert. Leider erschweren manche Krankenkassen die zeitnahe Versorgung der Patienten mit Trink- und Sondennahrung dadurch, dass sie über das gesetzlich notwendige und vertraglich vereinbarte Maß hinaus weitere formale Anforderungen stellen, die zusätzlichen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen. "Wir stehen immer unter enormem Zeitdruck und müssen Lieferungen binnen 24 Stunden garantieren. Unsere Patienten sind auf die speziellen Nahrungen angewiesen und können schließlich nicht wegen bürokratischer Verzögerungen unversorgt bleiben. Wir gehen daher oft in Vorleistung und damit ein Risiko ein", so Sandmayr. Die Firma Nutricia engagiert sich landes- und bundesweit in verschiedenen Projekten, um diese bürokratischen Hürden im Einvernehmen mit den Kassen abzubauen.