Vorrangige Ziele sind Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft, eine nachhaltige Land-, Alp- und Forstwirtschaft, die Förderung und gemeinsame Vermarktung eines qualitativ hochwertigen und nachhaltigen touristischen Angebotes sowie die nachhaltige Regionalentwicklung mit dem Kernthema Energie. Hier soll speziell der Einsatz nachwachsender heimischer Energieträger gefördert werden.
Offiziell eröffnet wird der erste Deutsch-Österreichische Naturpark am 21. Mai mit einem Gipfelfest auf dem Hochgrath. Der 1.832 Meter hohe Hausberg von Oberstaufen ist zugleich die höchste Erhebung des Naturparks Nagelfluhkette.
Der für seine lifestyle- und naturorientierten Gesundheitsangebote bekannte Schrothkurort ist Initiator des Naturparks. Der Markt Oberstaufen ist auch Auftraggeber des "Pflege- und Entwicklungsplanes für den Naturpark Nagelfluhkette." Er wurde im Rahmen eines INTERREG III A-Projektes mit Mitteln der EU gefördert und vom Alpenforschungsinstitut in Garmisch Partenkirchen sowie vom Österreichischen Ökologie-Institut in Bregenz in einem mehrstufigen Verfahren mit den 13 Naturparkgemeinden erstellt.
Mit 87,7 Quadratkilometern liegen fast 70 Prozent der Gemeindefläche Oberstaufens im neuen Naturpark. Der Allgäuer Schrothkurort steuert damit auch flächenmäßig den größten Anteil zum neuen Naturpark Nagelfluhkette bei. Weitere Gemeinden auf deutscher Seite sind Blaichach (44,6 km2), Balderschwang (41,8 km2), Immenstadt (35,2 km2), Obermaiselstein (21,3 km2) und Bolsterlang (16,1 km2). Nur Balderschwang liegt mit dem gesamten Gemeindegebiet im Naturpark. Auf österreichischer Seite gehören die sieben Bregenzerwaldgemeinden Hittisau (46,7 km2), Sibratsgfäll (29,3 km2), Sulzberg (23,1 km2), Riefensberg (14,9 km2), Langenegg (10,5 km2), Krumbach (8,7 km2) und Lingenau (6,9 km2) mit ihrer gesamten Fläche zum neuen Naturpark.
Die sechs deutschen Gemeinden haben zusammen rund 30.000 Einwohner, die sieben österreichischen rund 8.000. Von den 20.150 Gästebetten der Region stehen 17.450 im Allgäu, allein in Oberstaufen rund 9.000. Von den 2,5 Mio. Übernachtungen pro Jahr in der neuen Naturparkregion entfallen 2,3 Mio. auf die Allgäuer Gemeinden, mehr als die Hälfte davon (1,24 Mio.) auf Oberstaufen.
Im Vordergrund des touristischen Angebotes stehen neben der Schrothkur und lifestyle-orientierten Wellness in Oberstaufen in allen beteiligten Gemeinden die klassischen Urlaubsaktivitäten Wandern, Nordic Walking, Spazierengehen, Ski- und Langlauf sowie Radfahren. Dazu kommen die bergspezifischen Angebote wie Mountainbiking, Paragliding, Drachenfliegen, Rafting, Canyoning, Winter- und Schneeschuhwandern. Daneben spielt Golf eine nicht zu unterschätzende Rolle im Tourismusangebot der Naturparkgemeinden.
Der Tourismus soll als bedeutender Wirtschaftszweig der Region langfristig gesichert und weiter entwickelt werden. Um die vorhandene touristische Infrastruktur besser zu nutzen und gemeinsame Angebote zu entwickeln, wollen sich die 13 Gemeinden stärker vernetzen und das schon vorhandene grenzüberschreitende ÖPNV-Angebot weiter ausbauen. Gäste sollen so die Vielfalt der regionalen Besonderheiten leichter nutzen, Einheimische von den Wertschöpfungsketten und der Regionalentwicklung besser profitieren können.
Dazu sind im gemeinsam verabschiedeten "Landschafts- und Entwicklungsplan (LEP) für den Naturpark Nagelfluhkette" eine Vielzahl von planerischen Vorgaben und Maßnahmen festgelegt. Der LEP kann im Detail bei den 13 Naturparkgemeinden eingesehen werden.
Für eine effiziente grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den 13 beteiligten Gemeinden und ihren Bürgern sowie den betroffenen Behörden wurden drei Arbeitsgruppen eingerichtet: eine AG Energie, eine AG Natur und Landschaft, Land- und Forstwirtschaft sowie eine AG Tourismus und Vermarktung.
Weitere Informationen zum Naturpark Nagelfluhkette: Oberstaufen Tourismus, Hugo-von-Königsegg-Str. 8, 87534 Oberstaufen, Telefon (08386) 93000, Fax 930020, www.oberstaufen.de